Für Tierwohl und Sauberkeit - Das erste Taubenhaus steht

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Bild: Stadt Ulm
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Bild: Stadt Ulm
Seit 3. April 2025 gibt es in Ulm das erste "Taubenhaus". Es handelt sich dabei um einen mobilen Taubenwagen in der Nähe des Ehinger Tors. Das Prinzip beruht auf den Taubenschlägen nach dem "Augsburger Modell": Die Vögel bekommen artgerechte Nahrung und werden in ihrer Vermehrung begrenzt.
 
Im Laufe dieses Jahres werden an zwei weiteren Standorten Taubenhäuser errichtet werden. In den Taubenhäusern werden die echten Eier gegen Kunsteier ausgetauscht. Die Tauben brüten dann über diesen, anstatt die echten Eier auszubrüten. Das bedeutet: tierfreundliche Geburtenkontrolle und viel weniger Tauben, die hungrig zwischen den Menschen herumlaufen und auf Balkonen brüten. Aufgrund der guten Bedingungen halten sich die Tauben den Großteil des Tages im Schlag auf und so landet dort auch der überwiegende Teil des Kots.
 
Die Maßnahme dient sowohl dem Tierwohl als auch der Sauberkeit in der Stadt. Deshalb hat die Stadtverwaltung die Taubenhäuser beschafft; die Kosten für einen Wagen liegen im unteren fünfstelligen Bereich. Mitglieder des Vereins „AG Stadttauben Ulm“ werden die Anlagen ehrenamtlich reinigen und die Eier gegen die Attrappen austauschen. Seitens der Stadtverwaltung sind an dem Projekt die Bürgerdienste, das Gebäudemanagement und das Veterinäramt beteiligt.
 
"Viele andere Städte praktizieren diese unkomplizierte Lösung bereits und haben gute Erfahrungen damit gemacht.
Daher freue ich mich, dass das tierschutzkonforme Modell nun auch in Ulm für mehr Sauberkeit sorgen wird. Ich bin dem Verein für sein Engagement zudem sehr dankbar", sagt Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher.

In den Taubenwägen und im Container finden jeweils rund 300 Tauben Platz. Es gibt darin jeweils 80 Brutboxen sowie weitere Sitzplätze
 
Drei Taubenschläge im Laufe von 2025
Der erste Taubenwagen steht in der Neuen Straße 8 auf einem Parkplatz. Im Laufe des Aprils 2025 wird dann auch der Wagen für Böfingen geliefert. Er wird zunächst auf einer Freifläche im Bereich des Böfinger Wegs platziert werden. Der dritte Standort im Parkhaus Deutschhaus, wo ein Container für die Tauben errichtet werden wird, soll im Herbst 2025 in Betrieb genommen werden.
 
Fürs Tierwohl: Tauben füttern ist verboten
Es ist verboten, Tauben zu füttern. Zum einen tragen weggeworfenen Essensreste zur Überpopulation von Tauben in den Städten bei. Zum anderen führt regelmäßiges Füttern auch für die Tiere zum Elend, da ihnen zwar (für sie schwer verdauliches) Futter, aber kein Schlaf- und Nistplatz angeboten wird.