13. Internationales Sommerfest der IHK Schwaben

Veranstaltung im Zeichen des Union Jack „Brexit = E(U)xit?“

Sogar das Wetter war original englisch an diesem Nachmittag: Das Sommerfest der IHK Schwaben am 27. Juli stand ganz unter der Frage "Brexit = E(U)xit?" und hatte prominente Gäste für eine Podiumsdiskussion eingeladen. Im Anschluss konnte das gemütliche Get-together zum Austauschen, Netzwerken und Kennenlernen ausgiebig genutzt werden.

Dudelsack-Spieler, ein roter Bus und die bekannten Underground-Schilder sowie passende Flaggen und natürlich echtes englisches Essen machten von Anfang an klar: Heute geht es um Großbritannien und deren strittigen und folgenreichen EU-Austritt. Moderator Axel Sir begrüßte Präsident Dr. Andreas Kopton zunächst zur offiziellen Eröffnung und Vorstellung der eingeladenen Gäste. Dies waren zum einen der Botschafter Großbritanniens in Deutschland S.E. Sir Sebastian Wood KCMG, der EU-Abgeordnete Markus Ferber, Dr. Volker Treier von der DIHK und schließlich Gerhard Pfeifer als Geschäftsführer der Pfeifer Seil- und Hebetechnik GmbH Memmingen.

Vortrag des britischen Botschafters

In perfektem Deutsch stellte anfangs der britische Botschafter die Frage nach den künftigen Beziehungen zu Deutschland und betonte dabei mit Hinblick auf den jüngsten Besuch von Kate und William die enge tiefe Verbundenheit der beiden Länder. Auch ging er unter anderem auf die englischen Wahlergebnisse und die Rechte der EU-Bürger, die Geldfrage, die Notwendigkeit eines umfassenden Handelsabkommens sowie den gemeinsamen europäischen Kampf in den Bereichen Terrorismus und Klimawandel ein.

Intensive Podiumsdiskussion

In der anschließenden Diskussionsrunde ging es dann zu Beginn um das Referendum allgemein. Wood erwähnte die schrittweise erfolgte Akzeptanz der Briten, während Pfeifer die weltweiten Machtverschiebungen mit den Beispielen China und USA sowie den Marktzugang und die Geldfrage thematisierte. In Bezug auf die genauen Regeln zum Brexit gab Ferber einen Überblick: Er stellte die klare gesetzliche Regelung heraus und forderte ein vernünftiges Übergangsszenario sowie Schadensbegrenzung in Form eines weichen Brexits.
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Als drittes Thema wurde die Bedeutung für die deutsche Wirtschaft und den Binnenmarkt angesprochen, bei dem Dr. Treier die Frage nach Zollunion und Handelsabkommen aufwarf und eine Klärung forderte.

Ungeklärte Fragen und gemeinsame Interessen

Dass sich die Unternehmen überall entsprechend vorbereiten müssen, ist gewiss. Pfeifer stellte die Situation als sehr ungewiss dar und folgerte daraus eine vorerst abwartende Haltung bei den deutschen Unternehmen. Zum Thema Fach- und Hilfskräfte betonte Wood die generelle Schwierigkeit bei den wirtschaftlichen Beziehungen und die Notwendigkeit einer ausgeglichenen Lösung. Ferber zeigte große Meinungsunterschiede auf, betonte den Zusammenhalt der restlichen EU und das weitere Bestehen der bisherigen Verträge.

Gemütlicher Abschluss bei feinstem Essen

Zum Abschluss ging es auch hinsichtlich des kürzlich stattfindenden G20-Gipfels um das Thema „Die Welt stellt sich neu auf“, woraufhin die prominenten Gäste ihre jeweiligen Statements dazu abgaben, die vor allem das Zusammenrücken der Staaten sowie den Anstoß der Ereignisse zu neuen Reformen und Lösungen in den Vordergrund stellten. Einer kurzen Dankesrede folgte anschließend der gemütliche Teil des Abends, wo sich die zahlreichen Gäste das hervorragende Menü schmecken ließen und bei mittlerweile besserem Wetter auch draußen intensiv über den Vortrag diskutieren und sich anderweitig austauschen konnten.