AKW Gundremmingen – doch nicht so sicher?

Experten warnen: Bei Erdbeben stellt das Atomkraftwerk eine Gefahr dar

Die Sicherheit des Atomkraftwerks Gundremmingen wurde bereits 2013 bezweifelt, nun liegt ein weiteres Gutachten vor, das die Sicherheit erneut bemängelt.

Nach der ersten Untersuchung im Jahr 2013 hatten Experten bei dem Kernkraftwerk Gundremmingen bereits fehlende Sicherheitsanforderungen festgestellt, ein zweites Gutachten aus dem letzten Jahr widerlegte dies. Doch nun stand Gundremmingen erneut auf dem Prüfstand. Das Ergebnis laut dem Experten Prof. Manfred Mertins: Das AKW ist nicht sicher.

Bei einem starken Erdbeben bestünde die Gefahr, dass die Wände des Kraftwerks reißen, was zum Systemausfall führen kann. Dann sollten die Sicherheitsmaßnahmen ausreichend sein, um die Kernschmelze zu verhindern. Es sollte sichergestellt sein, dass die Strahlung nicht in die Umwelt gelangt.

Ungenügende Kühlung im Falle eines Erdbebens

Bei dem aktuellen Kühlsystem „Zuna“ gibt es keinen Zwischenkreislauf, der ebendieses verhindern könnte. Das System wurde bereits bei der Errichtung des Kraftwerks im Jahr 1996 eingerichtet, aber es wird weder vom TüV noch vom Bundesumweltministerium als vollwertiges Sicherheitssystem angesehen, sondern lediglich als ein unterstützendes System für den Notfall. Denn wenn es zu einem Leck im inneren Kühlkreislauf kommen sollte, kann radioaktives Wasser in die Umwelt gelangen, dies könnte durch einen Zwischenkreislauf verhindert werden, der allerdings im aktuellen Sicherheitssystem nicht vorgesehen ist.

Betreiber bestreiten die Sicherheitsmängel

Die Betreiber des Atomkraftwerks wehren sich gegen die Vorwürfe, es wären alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden und man würde nun wieder alte, bereits widerlegte Mängel erneut aufwerfen.