Allgäuer Privatvermieter im Gespräch mit Gesundheitsminister Klaus Holetschek
Tourismusverband vermittelt Austausch zwischen Gastgebern in Not und Ministerium
Privatvermieter und Kleinbetriebe in Not: Die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung treffen insbesondere kleine Betriebe. Für viele Familien ist ein wichtiges wirtschaftliches Standbein, das Gastgewerbe bereits über sechs Monate ausgefallen. Aber im Gegensatz zu Hilfen für die Hotellerie und Gastronomie entfallen für die Klein- und Privatbetreibe jegliche Hilfen.
Im Allgäu leben rund 5.000 Betriebe von ihrem zweiten Standbein. Viele von ihnen sind in Vereinen organisiert. Der bekannteste Zusammenschluss, „Mir Allgäuer“ e.V., Urlaub auf dem Bauernhof mit rund 520 Betrieben, wird durch ihre Vorsitzende Angelika Soyer vertreten. In „Gastgeber mit Herz“, deren Vorsitzende Margret Hohberger ist, sind 120 Betriebe vereint, weitere sind über die Ortsebene organisiert wie beispielsweise VEVO in Oberstdorf. In vielen Orten entwickelte sich der Tourismus aus kleinen Familienbetrieben. Urlauber schätzen noch heute den Familienanschluss als „Sommerfrischler“ und nehmen ganz bewusst das Allgäu wahr. „Unsere Höfe benötigen dieses zweite Standbein. Ohne unsere Ferienwohnungen könnten Höfe teils nicht überleben. Wir sind es aber auch, welche die Kulturlandschaft Allgäu pflegen“, erklärt Soyer. Sie verweist auf Hilfsprogramme des Nachbarlandes Österreich, wo eine pauschale Unterstützung den Privatvermietern zugutekommt. Landrätin Indra Baier-Müller verweist auf die Bedeutung der Privatvermieter, denn sie sichern die dörflichen Strukturen, zu denen unter anderem Bäcker, Metzger und Gastronomie gehören. „In meiner jetzigen Funktion als Gesundheitsminister und als ehemaliger Vorsitzender des Tourismusverbandes Allgäu / Bayerisch-Schwaben schlägt mein Herz auch weiterhin für den Tourismus und ich werde mich deswegen intensiv für die Belange des Tourismus einsetzen“, verspricht Holetschek. „Ich weiß um die Bedeutung der Privatvermieter und ich schätze deren Pionierarbeit“, ergänzt er. Soyer und Hohberger zeigten sich dankbar über die Diskussionsrunde. „Wir sind froh, dass wir unsere Sorgen und Nöte direkt beim Staatsminister platzieren konnten. Dass sich unser Gesundheitsminister, unsere Landrätinnen und der Tourismusverband Zeit nimmt um uns zu hören.“ Alle Teilnehmer an der Gesprächsrunde sehnen sich nach einer baldmöglichen Perspektive zur Wiedereröffnung ihrer Betriebe. Holetschek verspricht, dem Ministerpräsidenten die angesprochenen Themen und Probleme vorzutragen.