Attraktiv und zukunftssicher

Neue und modernisierte Ausbildungsberufe 2016

Wirtschaft, Politik und Gesellschaft unterliegen einem ständigen Wandel: Neue Technologien werden erfunden, neue Produkte auf den Markt gebracht, neue Gesetze treten in Kraft. Diese Entwicklungen wirken sich auch auf viele Berufe aus. Damit soll dem Trend, statt einer Ausbildung ein Studium aufzunehmen, entgegengewirkt werden.

Die Ausbildungsverordnungen der verschiedenen Lehrberufe werden regelmäßig auf den Prüfstand gestellt und überarbeitet. Dazu werden zum Beispiel ganz neue Berufe kreiert, es werden mehrere bestehende Berufe zu einem zusammengelegt oder ein bestehender Beruf wird in mehrere Berufe gesplittet. Manchmal ändert sich auch die Bezeichnung, der Ausbildungsinhalt oder die Prüfungsmodalitäten. Gemeinsam mit den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) jetzt im Auftrag der Bundesregierung folgende Berufsausbildungen auf den neuesten Stand gebracht.

Ausbildung für
Metallbildner/-in modernisiert

Aufschrumpfen und Patinieren, Drücken, Treiben und Ziselieren – unter diesen Tätigkeiten können sich die meisten in Verbindung mit Metall sicher wenig vorstellen. Es sind Ausbildungsinhalte für Metallbildner/-innen, einen künstlerisch-gestaltenden Beruf der Metallbearbeitung. Die modernisierte Ausbildungsordnung bietet Spezialisierungsmöglichkeiten in den Fachrichtungen Gürtler-, Metalldrück- und Ziseliertechnik. Sie tritt ab 1. August 2016 in Kraft.

Ausbildung
Hörgeräteakustiker/in modernisiert

Etwa jede fünfte Person in Deutschland leidet unter einer Hörbeeinträchtigung – von geringer bis zu hochgradiger Schwerhörigkeit. Viele Neuerungen rund um moderne Messverfahren, audiologische Befunde, dreidimensionale Abbilder des Ohres und technisch hochsensible Hörsysteme ermöglichen verbesserte Wege der Hilfe – das nötige Fachwissen und die Anforderungen an eine bestmögliche Beratung von Patienten und Kunden verändern sich rasant. Die modernisierte Ausbildungsordnung dieses anspruchsvollen Handwerksberufs, der schon lange im digitalen Zeitalter angekommen ist, tritt zum 1. August in Kraft.

Traditionsausbildung
Fischwirt/-in auf neuestem Stand

Früh in der Frische zur Arbeit – bei Wind und Wetter brauchen Fischwirte und Fischwirtinnen Fachwissen darüber, welche Plätze sich für den Fischfang eignen, welche Fanggeräte im Binnenland und auf hoher See einzusetzen sind, wie Fische verarbeitet und vermarktet werden können. In der modernisierten Ausbildungsordnung werden Fertigkeiten und Wissen zu traditionellen Inhalten, technologischen Weiterentwicklungen sowie der wachsenden Bedeutung von Lebensmittelsicherheit, Umweltschutz und Kundenanforderungen vermittelt. Die Ausbildung lehrt zunächst übergreifende Inhalte und erfolgt dann in einer der beiden Fachrichtungen „Aquakultur und Binnenfischerei“ beziehungsweise „Küstenfischerei und Kleine Hochseefischerei“. Die modernisierte Ausbildungsordnung und der darauf abgestimmte, von der Kultusministerkonferenz (KMK) für den schulischen Teil der dualen Ausbildung entwickelte Rahmenlehrplan lösen die bestehende Regelung aus dem Jahr 1972 ab. Die neue Ausbildungsordnung tritt zum 1. August 2016 in Kraft.

Weitere Informationen zu veränderten Ausbildungsberufen bieten die Agentur für Arbeit (www.arbeitsagentur.de) und das Bundesinstitut für Berufsbildung (www.bibb.de)

Text: Sabine Roth