Augsburg: Rewe Geschäftsführer Stephan Gesell im Interview

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Seit 2008 führt Stephan Gesell nun den REWE Markt in der Jakoberwallstraße. Im Interview verriet uns der sympathische Augsburger Details zu seinem Einstieg beim Lebensmittelriesen und gewährte uns Einblicke in sein Konzept sowie sein Privatleben. Was der Fasching damit zu tun hat, lesen Sie hier. 

TRENDYone: Wie sah Ihr beruflicher Werdegang vor dem Einstieg bei REWE aus? 
Stephan Gesell: Ich begann zunächst eine dreijährige Ausbildung als Einzelhandelskaufmann bei meinem Vater im Familienbetrieb. Wir haben früher  eine große Metzgerei und   Sparmärkte betrieben. Von dort bin ich dann 1994 zu REWE gestoßen. Zunächst als Mitarbeiter aber auch als stellvertretende Markleitung in Dachau. Ab diesem Zeitpunkt begann auch meine Weiterbildung zum Marktmanager und der Einstieg in die Selbstständigkeit. Ich eröffnete meinen REWE Markt vor zehn Jahren im November. Dementsprechend haben wir ja auch Ende 2018 unser Jubiläum ganz groß gefeiert. 

Was macht Ihren REWE Markt im Gegensatz zu anderen Läden so besonders? 
Zunächst muss ich sagen, dass jeder REWE Markt klasse ist. Jeder Laden hat seinen eigenen Stil und seine eigene Führung. Meinen Markt zeichnet vor allem das besondere Sortiment aus, da ich darauf Wert lege. Ich möchte trendige Sortimente führen und setze dabei meinen Fokus auf Regionalität. Dabei nehme ich auch mal Kontakt zu Bauern auf. Grundsätzlich machen aber alle REWE Märkte eine perfekte Arbeit, da möchte ich mich nicht abheben.

Welche Ansprüche haben Ihrer Meinung nach Kunden, die in Ihren REWE Markt kommen? 
Die Ansprüche haben sich im Laufe der letzten zehn Jahre sehr verändert. Ein großer Anspruch ist auf jeden Fall Regionalität. Aber auch das Sortiment, Verpackungen von Lebensmitteln und die Freundlichkeit im Kontakt zu den „Gästen“ (=Kunden) spielen eine wichtige Rolle. Ein Lebensmittelmarkt ist unter anderem durch die Bäckereien zu einem großen Treffpunkt geworden. Wir wollen mit all unseren Gästen im guten Kontakt stehen und man soll sich hier auch über Probleme austauschen können. Darum kümmern sich meine 38 Mitarbeiter täglich. 

Sie setzten sich aktiv dafür ein, mehr Food Start-Ups in Ihr Geschäft zu bringen. Wie ist es dazu gekommen?

Ich stoße oft zufällig auf neue Ideen oder Start-Ups, sei es im Fernsehen oder in Zeitschriften. Ich spreche diese Unternehmen dann einfach an, so war es beispielsweise auch bei Little Lunch. In Augsburg gibt es immer wieder neue interessante Firmen und ich nehme gerne mit ihnen Kontakt auf, denn
viele Unternehmen wissen oft gar nicht, wie sie auf REWE zugehen sollen. Ich bin immer offen für neue Produktvorstellungen, vor allem in unserer Stadt. 

Sie sind besonders faschingsbegeistert. Wie kam es zu Ihrem Einstieg bei der Augspurgia und wie sehen Ihre Tätigkeiten dort aus?
Vor neun Jahren startete ich bei der Augspurgia als Sponsor in einer vereinseigenen Zeitschrift. Einige Jahre später begann ich dann, den Galaabend zu moderieren, denn ich stehe einfach wahnsinnig gerne auf der Bühne. Das hat sehr gut funktioniert und somit stieg ich dann in den Hofmarschall mit ein, obwohl ich am Anfang eigentlich noch recht wenig mit Fasching zu tun hatte. Ich wurde gut an die Hand genommen und bin daher voll im Verein angekommen. Heute bin ich auch ein Unterstützer der Augspurgia und gebe in allen Bereichen in denen es mir möglich ist Tipps und Ratschläge. Auch der Support bei lokalen
Sportvereinen ist mir sehr wichtig. So bin ich vor etwa sechs Jahren bei den Augsburger Raptors, einer Footballmannschaft, als Hauptsponsor eingestiegen. Mit dem Vereinsvorstand pflege ich einen engen Kontakt, das ist eine tolle Teamarbeit. Ich kann nicht anders, als so einen Verein mit den vielen jungen Leuten zu unterstützen. Mir war es schon immer wichtig, mein verdientes Geld weiterzugeben und ich denke, man muss als Firma etwas machen und sich regional engagieren.  

Wo sehen Sie sich und Ihre Unternehmen in 10 Jahren? 
Zwar ist noch nichts spruchreif aber wir haben bereits größere Projekte in der Planung. Es steht in ferner Zukunft ein Umbau an, denn nach zehn Jahren ist es einfach an der Zeit für eine Modernisierung. Die Planung beansprucht sehr viel Zeit und wir nehmen uns diese Zeit. Ich nehme die Herausforderung nach Veränderung gerne an. Die Technik hat mittlerweile eben Fortschritte – vor allem in Richtung Nachhaltigkeit– gemacht und da möchte ich meinen Markt natürlich auf den neuesten Stand bringen. Sei es bei Kühlrückgewinnungen, Klimaanlagen oder Selbstsolaranlagen. Ich persönlich sehe mich auch in zehn Jahren noch bei REWE, die Arbeit macht mir Spaß. Mein Ziel ist es aber auch, nach dem Stress der vergangenen Jahre wieder etwas mehr Zeit für mich, meine Familie und meine Freizeit zu finden. Das war auch eines meiner Givings für das Jahr 2019. Ich verreise gerne und mache spontan Urlaub, außerdem liegt mir das Thema Sport sehr am Herzen. Hier motiviert mich besonders mein Personal Coach. 

Was ist Ihr Lebensmotto?

Geraderaus: Wir sollten alle respektvoll miteinander umgehen.