Cordoba - Das Rückspiel im Theater in Kempten

Kampf der Kulturen um die schönste Nebensache der Welt

Die Satire „Cordoba – Das Rückspiel“ von Florian Scheuba und Rupert Henning zeigt das Theater in Kempten bereits in der dritten Spielzeit. Die Inszenierung von Theater-Direktorin Silvia Armbruster bohrt tief ins Fußballherz. Denn bekanntlich siegten die Ösis bei der WM 1978. Ein Wunder! Für die Deutschen war es die Schmach von Cordoba. Mit Humor nehmen kann man die kleinen und großen Grenzreibereien auch 40 Jahre später. Oder auch nicht.

So wandelt sich die Theaterwerkstatt des Theater in Kempten ab 9. Januar 2020 für letzte Vorstellungen wieder in ein Spielfeld zwischen multikulturellen Lagern, auf dem Hans Piesbergen leichtfüßig dribbelnd in 30 Rollen mit 15 Dialekten schlüpft. Da alle vier bereits angekündigten Vorstellungen ausverkauft sind. Hat der  Theater-Direktorin und Regisseurin Silvia Armbruster eine weitere Vorstellung geöffnet. Die T:K-Eigenproduktion mit Hans Piesbergen zieht am Sonntag, 26. Januar, 19 Uhr, noch einmal in die Kemptener Theaterwerkstatt, Franz-Tröger-Straße 4, ein.

Im Stück schreiben wir den Sommer 1989: Tausende DDR-Bürger fliehen über Ungarn durch Österreich in Richtung BRD. Viele bleiben im schönen Wien hängen. So auch die aus der Oberlausitz stammende Familie Mölke, die selbstbewusst ein Geschäft eröffnet für Oberlausitzer Spezialitäten. Was für die Ostdeutschen ein Wunder ist, kommt den Österreichern vor wie der nackte Wahnsinn. Viele sehen sich von „Piefke“ umzingelt. Doch während die einen sich fürchten vor den teutonischen Fremden, kommt es bei den anderen zu zarten Liebesbanden über alle sprachlichen Verständigungsgrenzen hinweg.

Und so erzählt „Cordoba – Das Rückspiel“ davon, was alles möglich ist zwischen Ossis, Ösis und Wessis: von Liebes- und Heiratssachen, Politskandalen und Untergrundmachenschaften, Betrügereien und Schiebereien – und auch von der schönsten Nebensache der Welt, dem Fußball.

„Satire ist die Kunst, einem anderen auf die Füße zu treten, so dass er es merkt, aber nicht aufschreit“, hat jener Wiener Kabarettist Qualtiger auch gesagt. In „Cordoba – Das Rückspiel“ wird uns allen auf die Füße getreten. Und das so schreiend komisch, dass CORDOBA in Österreich mit dem „Salzburger Stier“ für das beste Kabarettprogramm ausgezeichnet wurde.