Linken-Chef fordert 500 Euro brutto im Monat mehr für Pflegepersonal

Angesichts des aktuellen Pflegenotstands hat Linken-Chef Bernd Riexinger einen pauschalen Gehaltsaufschlag für Pflegepersonal gefordert. Während Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Fachkräfte aus aller Welt nach Deutschland holen wolle, "werfen hier ausgebildete Pflegekräfte ihren Job im Schnitt nach fünf Jahren hin oder reduzieren ihre Stunden, weil sie die Arbeitsbedingungen nicht mehr ertragen können", sagte Riexinger den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) von Freitag.

Daher sollten nach Riexingers Vorschlag alle Pflegekräfte monatlich 500 Euro brutto mehr bekommen. Eine solche Gehaltserhöhung könnte auch ehemalige Fachkräfte zur Rückkehr in den Beruf bewegen, so der Linken-Chef. Er schätzte die "stille Reserve" auf rund 100.000 ausgebildete Pflegekräfte, die aufgrund schlechter Bedingungen derzeit nicht in ihrem Beruf arbeiteten. "Die müssen wir nur wieder reaktivieren. Das ist eine Frage von Arbeitsbedingungen und Personalschlüsseln, aber eben auch vom Gehalt".

Ein Beruf werde nicht durch warme Worte aufgewertet, sondern durch bessere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen, fügte Riexinger hinzu. "Wenn man die Menschen in großer Zahl zurück in den Pflegeberuf holen möchte, dann darf man nicht kleckern, dann muss man klotzen."

Die Linke bleibe auch weiterhin bei ihrer Forderung von 14,50 Euro Mindestlohn in der Altenpflege, so der Linken-Vorsitzende. Zudem solle "perspektivisch niemand in der Altenpflege weniger als 3.000 Euro brutto" verdienen.