DGB kritisiert Arbeitsbelastung als zu hoch

Arbeitnehmer leiden nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) unter zu hoher Arbeitsbelastung, vor allem durch die Menge der zu erledigenden Aufgaben. Wie der DGB am Donnerstag auf der Grundlage einer Umfrage mitteilte, kann jeder vierte abhängig Beschäftigte in Deutschland die geforderte Arbeitsmenge nicht in der vereinbarten Zeit bewältigen. DGB-Chef Reiner Hoffmann kritisierte, viele Arbeitgeber ignorierten eine gesetzlich vorgeschriebene Risikobewertung.

"Wer unter Arbeitsüberlastung leidet, lässt Erholungspausen häufiger ausfallen und geht auch trotz Krankheit häufiger zur Arbeit", warnte der DGB. 28 Prozent der Befragten gaben in der Studie an, sie müssten Pausen "sehr häufig oder oft" verkürzen oder ausfallen lassen. Knapp 60 Prozent der von Überlastung Betroffenen fühlt sich demnach "oft leer und ausgebrannt".

"Viele Beschäftigte arbeiten am absoluten Limit", erklärte Hoffmann. Er nahm die Arbeitgeber in die Pflicht, Arbeitsstress und "die damit einhergehenden gesundheitlichen Gefährdungen" zu vermeiden. "Die allseits beschworene Fachkräftesicherung muss vor allem im Betrieb selbst anfangen – mit gesunden Arbeitsbedingungen."

Hoffmann kritisierte insbesondere, dass der Großteil der Betriebe die gesetzlich vorgeschriebene Gefährdungsbeurteilung zu psychischen Belastungen nicht beachte und forderte eine "Modernisierung" des Arbeitsschutzgesetzes. Für den DGB-Index Gute Arbeit wurden bundesweit knapp 6600 Beschäftigte zu ihren Arbeitsbedingungen befragt, besonders im Hinblick auf die Arbeitsintensität und deren gesundheitliche Folgen.