BDI fordert Kaufprämie für E-Autos und Verbrenner

Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) fordert zur Ankurbelung der Konjunktur eine Kaufprämie sowohl für Elektroautos wie auch für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. "Es ist sinnvoll, angesichts der Krise neben der Umweltprämie eine weitere Kaufprämie für mindestens zwölf Monate einzuführen, sofern diese Prämie Bestandteil eines branchenübergreifenden Ansatzes ist", sagte BDI-Präsident Dieter Kempf der "Welt am Sonntag". Die sogenannte Umweltprämie gibt es derzeit beim Kauf eines reinen Elektroautos und für Fahrzeuge mit Hybridantrieb.

Kempf sagte der Zeitung, wegen fehlender Infrastruktur und des bestehenden Energiemixes würden effiziente Verbrennungsmotoren noch längere Zeit eine wichtige Rolle für den Klimaschutz im Verkehr spielen. Es sei durchaus sinnvoll, auch Fahrzeuge mit modernen und effizienten Verbrennungsmotoren zu fördern, "wenn dadurch bestehende Anreize für Elektromobilität nicht verwässert werden", fügte er hinzu.

Der BDI-Präsident regte an, dass es auch für den Erwerb anderer Produkte, die dem Klimaschutz oder einer verstärkten Digitalisierung dienen, befristete Anreizsysteme wie Prämien oder steuerliche Entlastungen geben sollte.

Neue Kaufanreize für Autos werden in Deutschland seit Wochen kontrovers diskutiert. Dagegen hat sich unter anderem der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ausgesprochen. Auch in der Union und in der SPD gibt es Widerstand. Ein Autogipfel der Bundesregierung mit der Branche für Dienstag wurde abgesagt. Am Dienstag will der Koalitionsausschuss aus Union und SPD über Konjunkturhilfen beraten.