Verbraucherverbände: Nährwert-Ampel soll verbindlich werden

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und sechs weitere europäische Verbände wollen die Nährwert-Ampel in der EU verbindlich machen. Zu diesem Zweck brachten sie am Montag eine Europäische Bürgerinitiative in Gang, wie der französische Verbraucherverband UFC-Que Choisir in Paris ankündigte. Konsumenten sollen künftig anhand einer Farbskala von Grün bis Rot erkennen können, ob ein Lebensmittel zu viel Salz, Zucker oder Fett enthält.

Die Verbraucherverbände riefen die EU-Kommission auf, den sogenannten Nutriscore gesetzlich vorzuschreiben. Eine Million Unterschriften sind nötig, damit sich die Brüsseler Behörde der Sache annimmt. In Frankreich und anderen EU-Ländern gibt es die Nährwert-Ampel bereits, allerdings auf freiwilliger Basis.

Die schlechte Nährwertqualität vieler industrieller Lebensmittel sei eine der Hauptursachen für Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes, beklagen die Verbraucherverbände. Vier von fünf Konsumenten verstünden die Angaben auf Lebensmitteln nicht, erklärten sie.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat angekündigt, ein eigenes Modell zur vereinfachten Darstellung des Nährwertgehalts in Nahrungsmitteln zu entwickeln. Sie begründete den Vorstoß damit, dass die EU-Kommission bei der Erarbeitung einer europäischen Lösung nicht vorankomme.