Brüssel prüft strengere Regeln für Cloud-Dienste von Amazon und Microsoft
Die EU-Kommission erwägt eine Verschärfung der Wettbewerbsregeln für die Cloud-Dienste von Amazon und Microsoft. Die beiden Anbieter könnten in Zukunft unter das Gesetz für digitale Märkte (Digital Markets Act, DMA) der EU fallen, sagte EU-Digitalkommissarin Henna Virkkunen beim Digitalgipfel am Dienstag in Berlin. Brüssel könnte den Wettbewerb zwischen Cloud-Diensten dann strenger kontrollieren.
Mit dem Gesetz für digitale Märkte will die EU die Marktmacht großer Digitalkonzerne einschränken und für einen faireren Wettbewerb sorgen. Beide US-Konzerne fallen wegen ihrer Vormachtstellung in anderen Bereichen bereits unter das Gesetz, nun könnten die Cloud-Dienste dazukommen. Der Amazon-Dienst AWS ist Weltmarktführer, Microsoft liegt mit Azure nur knapp dahinter.
Der europäische Branchenverband CISPE hatte im September eine strengere Wettbewerbskontrolle auf dem Markt für Cloud-Dienste gefordert. Der Marktanteil eutopäischer Anbieter sei zwischen 2017 und 2022 von 23 Prozent auf 13 Prozent gefallen, warnte der Verband - Ziel der EU ist es eigentlich, eine eigene Cloud-Industrie aufzubauen.
Mehrere Pannen hatten Cloud-Dienste in den vergangenen Monaten zudem in den Fokus gerückt. Eine Panne bei Microsoft sorgte im Oktober dafür, dass etwa Passagiere bei Alaska Airlines nicht einchecken konnten. Im Vormonat legten Probleme bei Amazon stundenlang Streaming-Dienste und Messenger-Apps lahm. Im Juni sorgte ein Ausfall bei der Google Cloud dafür, dass der Musikdienst Spotify nicht erreichbar war.
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