Veggie-Wurst: Deutliche Mehrheit der Verbraucher laut Umfrage gegen Namensverbot
Ein mögliches Verbot von Fleisch-Bezeichnungen für pflanzliche Ersatzprodukte stößt bei der großen Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland auf Ablehnung. Laut einer am Mittwoch veröffentlichten Forsa-Umfrage im Auftrag der Verbraucherorganisation Foodwatch befürworten nur 15 Prozent eine strengere gesetzliche Regulierung. 84 Prozent sehen hingegen keinen Bedarf.
Zudem fühlen sich laut der Umfrage nur wenige Menschen von Bezeichnungen wie Veggie-Burger oder Soja-Schnitzel in die Irre geführt. Lediglich 15 Prozent der Befragten geben an, schon versehentlich ein Fleischersatzprodukt gekauft zu haben, obwohl sie eigentlich Fleisch kaufen wollten. Für die Erhebung befragte Forsa im Auftrag von Foodwatch Ende Oktober telefonisch insgesamt 1005 Menschen ab 18 Jahren mit Wohnsitz in Deutschland.
Die Verbraucherorganisation wertete die Umfrageergebnisse als Beleg dafür, dass der Vorstoß auf EU-Ebene für ein Verbot unnötig sei. "Kaum jemand fühlt sich von solchen Produktbezeichnungen getäuscht", erklärte Luise Molling von Foodwatch. Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) müsse daher "seinen Worten Taten folgen lassen und sich in den Brüsseler Verhandlungen gegen das geplante Verbot einsetzen“, forderte sie.
Rainer hatte zuletzt angekündigt, sich in Brüssel gegen ein Namensverbot für Fleischersatzprodukte wie Veggie-Schnitzel und -Burger einsetzen zu wollen. Hierbei hatte er unter anderem auf den hohen Aufwand für die Unternehmen bei einer Umstellung verwiesen.
Im Europaparlament hatte sich Anfang Oktober eine Mehrheit dafür ausgesprochen, dass vegetarische Fleischersatzprodukte künftig nicht mehr Burger, Schnitzel und Wurst heißen sollen. Der Vorschlag geht auf den Antrag einer französischen Abgeordneten zurück, er geht nun in die Verhandlungen mit den 27 EU-Regierungen.
© 2025 AFP



