Kassenärzteverband: Auch Privatpatienten haben häufiger längere Wartezeiten

Die Wartezeiten haben sich für gesetzlich und privat versicherte Patienten nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) angeglichen. Dies liege vor allem daran, dass auch Privatpatienten häufiger als früher längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssten, erklärte die KBV am Freitag in Berlin zur Veröffentlichung einer Versichertenbefragung.

Der Grund sei die immer knapper werdende Zeit, die ein Arzt etwa aufgrund der Bürokratie oder wegen seiner Teilzeitarbeit für die Patienten zur Verfügung habe, betonte KBV-Chef Andreas Gassen. "Die Tatsache, dass wir einen nahezu barrierefreien Zugang zu ärztlichen Leistungen haben, ohne Steuerung, bei gleichzeitig steigendem medizinischen Bedarf, führt dabei auch noch zwangsläufig zu einer höheren Nachfrage."

Der Umfrage zufolge mussten 29 Prozent der gesetzlich und 30 Prozent der privat Versicherten bei ihrem letzten Arztbesuch überhaupt keine Wartezeit in Kauf nehmen. Jeder vierte gesetzlich Versicherte bekam innerhalb von einem Tag bis zu einer Woche einen Termin, bei den privat Versicherten war es jeder dritte. Die Forschungsgruppe Wahlen Telefonfeld befragte im Auftrag der KBV von Mitte März bis Ende April mehr als 6100 Versicherte.