Magazin: Tampons und Binden weiterhin mit Resten chemischer Substanzen belastet

Artikel für die weibliche Hygiene sind aktuellen Analysen in Frankreich zufolge noch immer mit Spuren chemischer Substanzen belastet. Das französische Verbrauchermagazin "60 millions de consommateurs" berichtet in seiner März-Ausgabe auf der Grundlage aktueller Untersuchungen von einer Belastung von Tampons und Binden unter anderem mit Rückständen von Glyphosat und Weichmachern. Das betrifft demnach auch Biomarken.

Die Belastung von Tampons und Binden mit Spuren chemischer Substanzen bleibe bestehen, lautet das Fazit des Magazins. Vor drei Jahren hatte eine ähnliche Untersuchung bereits für Furore gesorgt. Im Juli vergangenen Jahres berichtete auch die französische Verbraucherschutzbehörde Anses über chemische Substanzen von "sehr geringer Konzentration" in Tampons und Binden, erklärte aber zugleich, diese stellten kein Gesundheitsrisiko für die Nutzerinnen dar.

Trotzdem riet Anses den Herstellern damals, die "Qualität dieser Produkte zu verbessern", um die Substanzen so weit wie möglich einzuschränken oder ganz auszumerzen. Nun wollten die Autoren prüfen, ob die Hersteller auch entsprechende Maßnahmen in die Tat umgesetzt hätten, schrieb das Verbrauchermagazin. Allerdings seien Rückstände von Glyphosat oder einer Ableitung davon noch immer ein Problem, kritisierte das Magazin. Hinzu kämen Phtalate wie DEHP, ein Weichmacher, "die wir vorher nicht entdeckt hatten".

Der Europäischen Chemieagentur (Echa) zufolge könnte DEHP die Fruchtbarkeit beeinflussen, warnte "60 millions de consommateurs". Das Magazin beklagte zudem fehlende Regeln für die Hersteller zur Offenlegung der Inhaltsstoffe ihrer Produkte. Viele Marken zeigten sich dahingehend sehr bedeckt. Auch wenn es keine konkreten Gesundheitsgefahren gebe, so seien Mädchen und Frauen doch chronischem Kontakt mit zumindest unerwünschten Substanzen ausgesetzt.

Der Herstellerverband Group'Hygiène verwies auf die Äußerungen von Anses im Juli, wonach von den Tampons und Binden keinerlei Risiken ausgingen. Zudem würden die Hersteller die angesprochenen Substanzen nicht absichtlich verwenden - sie befänden sich überall in der Umwelt. Die in den Produkten gefundenen Mengen lägen außerdem "deutlich unterhalb" der Gesundheitsschwelle und seien vergleichbar mit "einem Stück Zucker in 2000 Schwimmbecken".