Patientenschützer: Hohe Nachfrage nach Beratung zu Patientenverfügungen

Der Beratungsbedarf zu Patientenverfügungen ist nach wie vor hoch. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz registrierte im vergangenen Jahr insgesamt 10.400 Beratungen zu solchen Vorsorgedokumenten und Vollmachten und damit ähnlich viele wie im Vorjahr, wie die Stiftung am Mittwoch in Dortmund mitteilte. Viele Menschen seien verunsichert, was in einer guten Patientenverfügung stehen müsse.

"Viele merken, dass es für eine gute Patientenverfügung nicht ausreicht, einfach Vordrucke auszufüllen", sagte Vorstand Eugen Brysch der Nachrichtenagentur AFP. Oft stelle sich heraus, dass Dokumente zwar korrekt ausgefüllt wurden, nicht aber dem konkreten Willen des Verfassers entsprächen. Ein Großteil der geprüften Patientenverfügungen sei zudem fehlerhaft, nicht klar genug formuliert oder unvollständig.

Auch die Hilfe in akuten Krisen nahm demnach 2019 erneut zu. Die Zahl der Beratungen stieg um 400 auf insgesamt fast 4600 Fälle. Vor allem ging es um Entlastungsleistungen für pflegende Angehörige. Die derzeitigen Angebote, beispielsweise zu Kurzzeitpflegeplätzen, reichten nicht aus, sagte Brysch.

Auch zu der Einstufung in den richtigen Pflegegrad oder zu steigenden Eigenanteilen in Pflegeheimen wurde häufig Rat gesucht. Insgesamt bot die Stiftung Patientenschutz in ihren Büros in Dortmund, Berlin und München in fast 34.500 Fällen Unterstützung an. Das war eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr.