Wirtschaftsinstitut: Gasumlage könnte Inflation auf über zehn Prozent treiben

Die ab Oktober von Privathaushalten und Unternehmen zu zahlende Gasumlage könnte die Teuerungsrate in Deutschland einer Studie zufolge auf mehr als zehn Prozent erhöhen. Das "Handelsblatt" (Montagsausgabe) zitiert Berechnungen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, denen zufolge die Gasumlage die Inflation um bis zu zwei Prozentpunkte zusätzlich steigen lassen könnte. Das Unternehmen Trading Hub Europe (THE) gibt die Höhe der Gasumlage am Montag bekannt.

Das Bundeswirtschaftsministerium hatte eine Größenordnung von 1,5 Cent bis fünf Cent für die Umlage genannt. Auf einen Familienhaushalt kommen damit zusätzlich zu den gestiegenen Gaspreisen Mehrkosten von mehreren hundert Euro zu. Laut der IMK-Studie hängen die Auswirkungen der Umlage auf die Inflation maßgeblich davon ab, ob Mehrwertsteuer auf sie erhoben wird. Sollte das der Fall sein, würde die Inflationsrate laut den vom "Handelsblatt" zitierten IMK-Zahlen um 0,6 bis zwei Prozentpunkte höher ausfallen. Ohne Steuer betrüge der Inflationseffekt demnach 0,5 bis 1,7 Prozentpunkte.

In Deutschland hatte sich die Inflation zuletzt auf 7,5 Prozent im Vorjahresvergleich abgeschwächt. IMK-Direktor Sebastian Dullien sagte dem "Handelsblatt" allerdings, nach dem Auslaufen des Tankrabatts und des Neun-Euro-Tickets für den öffentlichen Nahverkehr werde die Teuerungsrate "wieder nach oben springen".