Umfrage: Menschen in Deutschland besorgt um digitale Unabhängigkeit des Landes
Vor dem Gipfel für europäische digitale Souveränität am Dienstag in Berlin zeigt eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom, dass den Menschen in Deutschland das Thema sehr präsent ist: 96 Prozent macht es aktuell Sorge, dass Deutschland bei der Digitalisierung zu abhängig vom Ausland ist. 65 Prozent der Befragten halten die digitale Abhängigkeit für ähnlich bedrohlich wie militärische Gefahren, wie der Bitkom am Montag mitteilte. 97 Prozent der Befragten fordern demnach, die Bundesregierung müsse mehr tun, um ganz grundsätzlich die deutsche Unabhängigkeit zu sichern.
In Berlin kommen am Dienstag auf Initiative Deutschlands und Frankreichs europäische Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft zusammen, um über die Stärkung der digitalen Souveränität zu beraten. Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst forderte, der Gipfel müsse "Impulse geben, um die Unabhängigkeit Deutschlands und Europas in der digitalen Welt wirksam zu stärken".
Digital souverän sei ein Land, das eigene substanzielle Fähigkeiten in digitalen Schlüsseltechnologien besitzt und selbstbestimmt darüber entscheiden kann, aus welchen Ländern es digitale Technologien bezieht, erläuterte Wintergerst. Deutschland müsse sich "aus den bestehenden einseitigen Abhängigkeiten befreien" und erfolgreich reagieren können, wenn es von Lieferländern unter Druck gesetzt wird, verlangte er.
Laut der Umfrage vertrauen die Menschen in Deutschland am ehesten heimischen, europäischen und japanischen Herstellern von Geräten wie Smartphones, Notebooks oder Konsolen. Die größten Vorbehalte gibt es demnach gegen China: 46 Prozent haben dagegen "sehr geringes" oder "gar kein" Vertrauen in China als Herkunftsland solcher Unternehmen.
Für die Umfrage wurden im September und Oktober 1156 Menschen ab 16 Jahren in Deutschland telefonisch befragt. Sie ist nach Angaben des Bitkom repräsentativ.
© 2025 AFP



