"NOZ": Pflicht zur Herkunftskennzeichnung bei Fleisch soll erweitert werden

Die Bundesregierung plant nach Informationen der "Neuen Osnabrücker Zeitung", die verpflichtende Herkunftskennzeichnung bei Fleisch auszuweiten. Bald solle auch bei unverpackter Ware in Fleischtheken, beim Metzger oder auf dem Wochenmarkt ausgewiesen werden müssen, wo die Tiere aufgezogen und geschlachtet worden sind, berichtete die Zeitung (Samstagsausgabe).

Die "NOZ" zitierte eine Sprecherin des Bundeslandwirtschaftsministeriums, wonach derzeit an einem entsprechenden Gesetzesvorschlag für Schweine-, Geflügel-, Ziegen- und Schafsfleisch gearbeitet werde. Bislang schreibt eine EU-Norm vor, dass lediglich verpacktes Frischfleisch im Supermarkt entsprechend gekennzeichnet werden muss. Diese Regelung solle erweitert werden, sagte die Ministeriumssprecherin der Zeitung.

In einer Antwort auf Anfrage der Unionsfraktion im Bundestag verweist das Bundeslandwirtschaftsministerium dem Bericht zufolge auf die entsprechenden Pläne der EU-Kommission für eine europaweite Herkunftskennzeichnung. Der Bund erwarte Ende dieses Jahres einen entsprechenden Entwurf aus Brüssel, heißt es laut "NOZ" in der Antwort.

Die bisherigen Vorschläge der Kommission würden allerdings "insgesamt eher geringfügig bis moderat" zur Verbraucheraufklärung beitragen. Staatssekretärin Ophelia Nick schreibt demnach in ihrer Antwort weiter: "Für den Fall, dass eine Lösung auf EU-Ebene nicht gelingt, wird das BMEL eine nationale Regelung auf den Weg bringen."

Der agrarpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Albert Stegemann, warf der Bundesregierung vor, sich immer noch "wegzuducken", wenn es um die Einführung einer umfassenden und verpflichtenden Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel gehe. In Frankreich und Österreich seien entsprechende Kennzeichnungen bereits vorhanden seien.