Ärztepräsident gegen Schulschließungen bei einzelnen Corona-Fällen

Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat sich dagegen ausgesprochen, im Fall von vereinzelten Coronavirus-Infektionen ganze Schulen zu schließen. Wenn ein Corona-Fall auftauche, "muss nicht direkt die Schule für 14 Tage geschlossen werden", sagte der Präsident der Bundesärztekammer der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe). Es reiche, wenn einzelne Klassen oder Kurse zu Hause blieben.

Voraussetzung dafür sei natürlich, dass die Schüler auch nur in diesen Gruppen zusammenkämen, fügte Reinhardt hinzu. Darauf müssten die Schulen achten und entsprechende Konzepte erarbeiten. Leider seien aber viele Schulen hinsichtlich der Hygiene- und Abstandskonzepte auf den Start nach den Sommerferien nicht ausreichend vorbereitet, kritisierte der Ärztepräsident.

Nordrhein-Westfalen startet an diesem Mittwoch als erstes Bundesland mit einer Maskenpflicht während des Unterrichts in das neue Schuljahr. Die Verpflichtung zum Tragen eines Atemschutzes im Unterricht gilt in NRW an allen weiterführenden und berufsbildenden Schulen, nicht aber an Grundschulen. Die Maßnahme ist zunächst bis Ende August befristet. Andere Bundesländer ordneten das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung lediglich auf dem Schulgelände und den Fluren an, nicht aber auch im Unterricht.

dja