BDI erwartet Einsparungen in Milliardenhöhe durch digitale Gesundheitstechniken

Durch digitale Technologien im Gesundheitswesen lassen sich nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) jährlich bis zu 34 Milliarden Euro einsparen. Das sei jeder achte Euro im Gesundheitsbereich, erklärte das Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, Iris Plöger, am Donnerstag. Der Verband begrüße das Ziel des von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgelegten Gesetzentwurfs, Innovationen und digitale Lösungen schneller in die Regelversorgung zu bringen.

Mit dem Gesetzesentwurf soll ein Leistungsanspruch der Versicherten auf digitale Gesundheitsanwendungen geschaffen werden. Gesundheits-Apps sollen wie Arzneimittel künftig vom Arzt verschrieben werden können, zudem soll der Einsatz der elektronischen Patientenakte forciert werden. "Aus Sicht der deutschen Industrie muss die Zulassung von Gesundheits-Apps zügig und unbürokratisch erfolgen, sonst werden Innovationen ausgebremst", mahnte der BDI.

Trotz starker Wachstumstendenzen liegt der Beitrag der digitalen Gesundheitswirtschaft zur gesamten Gesundheitswirtschaft weiterhin auf einem niedrigen Niveau, wie Plöger weiter sagte. Die Gesetzesinitative der Bundesregierung sei daher "längst überfällig". Es sei dabei "unabdingbar, die Wirtschaft eng in strategische Planungen und Umsetzungen einzubeziehen, beispielsweise bei der Weiterentwicklung der digitalen Gesundheitsakte", so der BDI.