Auch Freenet stellt Eilantrag gegen 5G-Auktion

Nur wenige Tage vor der geplanten Versteigerung der ersten Frequenzen für den nächsten Mobilfunkstandard 5G hat auch das Telekommunikationsunternehmen Freenet einen Eilantrag gegen das Bieterverfahren gestellt. "Wir wahren durch dieses Rechtsmittel unsere Interessen", erklärte eine Unternehmenssprecherin am Dienstag. Auch die drei Netzbetreiber Telefónica, Vodafone und Telekom haben per Eilantrag beim Kölner Verwaltungsgericht gegen die Auktion geklagt. Sie soll eigentlich am kommenden Dienstag beginnen.

Der neue Mobilfunkstandard 5G soll Schritt für Schritt die derzeitige Vorgängertechnik LTE ablösen und einer Reihe von Zukunftstechniken den Weg ebnen. Zu den Auflagen für die Bieter bei der Frequenzversteigerung gehört unter anderem, dass sie bis Ende 2022 mindestens 98 Prozent der Haushalte je Bundesland, alle Bundesautobahnen, die wichtigsten Bundesstraßen sowie die wichtigsten Schienenwege mit mindestens 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) versorgen müssen.

Die Netzbetreiber haben kritisiert, diese Verpflichtungen gingen zu weit. Freenet hingegen fürchtet, die Betreiber könnten dem Unternehmen keinen Zugang zum schnellen 5G-Netz gewähren. "Wir gehen weiter davon aus, dass die Auferlegung einer expliziten Diensteanbieterverpflichtung erforderlich und möglich gewesen wäre", erklärte die Freenet-Sprecherin am Dienstag.

Die Eilanträge könnten den Beginn der Auktion noch verzögern. Gegen die Vergaberegeln bei der Auktion klagen laut Verwaltungsgericht insgesamt neun Mobilfunkunternehmen.

Die Versteigerung findet in einem Dienstgebäude der Bundesnetzagentur in Mainz statt und kann mehrere Tage bis mehrere Wochen dauern. Insgesamt gibt es 41 Blöcke, auf die die Firmen in mehreren Runden bieten können. Das Mindestgebot liegt je nach Frequenz und Verfügbarkeit zwischen 1,7 und fünf Millionen Euro. Es wird mit Erlösen in Milliardenhöhe gerechnet.