Verbraucherschützer fordern Verlängerung der Kaufprämie für Elektroautos

Verbraucherschützer haben die Bundesregierung aufgefordert, die bis zum Sommer befristete staatliche Kaufprämie für Elektroautos zu verlängern und stärker auf kleine Fahrzeuge auszurichten. Bisher sei nicht einmal ein Drittel der Fördersumme von insgesamt 600 Millionen Euro abgerufen worden, erklärte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Mittwoch. Die Verkehrswende könne nur in Schwung kommen, wenn der Kauf eines E-Autos für Verbraucher attraktiver werde.

Der Staat solle seinen Zuschuss für reine Batterie-Elektrofahrzeuge deshalb auf 4000 Euro ausweiten - dann würde ein Volkswagen e-Golf leistungs- und ausstattungsbereinigt genauso viel kosten wie ein Benziner. Bisher beträgt der Bundesanteil für diese Modelle 2000 Euro.

Er wird nur dann gewährt, wenn die Automobilhersteller mindestens in gleicher Höhe Boni zuschießen. Nur Neufahrzeuge mit einem Netto-Listenpreis von unter 60.000 Euro sind förderfähig, Kunden können über das Online-Portal des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) Mittel beantragen.

Ende Juni läuft die Kaufprämie aus. Die Verbraucherschützer fordern, dass der Bund sie solange verlängert, bis die gesamte Fördersumme aufgebraucht ist. Zudem müsse die Politik die Elektromobilität an weiteren Stellen fördern. "Die öffentliche Ladeinfrastruktur muss verbraucherfreundlicher und die Installation eines eigenen Ladepunkts in einer Gemeinschaftsgarage muss vereinfacht werden", sagte vzbv-Chef Klaus Müller.

Zudem solle der Bund die Kfz-Steuer überarbeiten und Halter von Elektrofahrzeugen Vorteile bieten. Richte die Regierung die Steuer für Verbrennerfahrzeuge zudem am Kohlendioxid-Ausstoß aus, würde sie damit einen starken Anreiz für den Kauf emissionsarmer Fahrzeuge setzen.