Privates Geldvermögen in Deutschland wächst um sieben Prozent

Trotz historisch niedriger Zinsen ist das private Geldvermögen in Deutschland nach Berechnungen der genossenschaftlichen DZ Bank im vergangenen Jahr weiter gewachsen. Wie das Institut am Donnerstag mitteilte, stieg das Geldvermögen privater Haushalte um etwa sieben Prozent auf 6,6 Billionen Euro. "Im Vergleich zu 2018 hat sich der Vermögensaufbau stark beschleunigt", erklärte die Bank - damals betrug die Wachstumsrate 2,2 Prozent.

Bargeld und Einlagen machten laut DZ Bank gut 40 Prozent des Vermögens aus, Versicherungen 29 Prozent und Investmentfonds knapp elf Prozent. Hauptgrund für den Anstieg sei der "Sparfleiß der Bürger", die im Gesamtjahr rund elf Prozent ihres verfügbaren Einkommens "auf die hohe Kante gelegt" hätten. "Damit stabilisiert sich die Sparquote nach fünf Jahren kontinuierlichen Anstiegs in Folge auf hohem Niveau."

Obwohl nur gut sieben Prozent des deutschen Privatvermögens in Aktien stecken, trug nach Angaben des Kreditinstituts auch die gute Aktienmarktentwicklung ihren Teil bei: Kursanstiege führten demnach zu Bewertungsgewinnen in Höhe von voraussichtlich rund 184 Milliarden Euro.

Sorgen bereiten den Bankern dennoch "die niedrigen Zinsen, die nicht für einen Inflationsausgleich reichen". Ein durchschnittlicher Realzins von minus 0,6 Prozent entspreche einem Vermögensverlust von 27 Milliarden Euro.

Weil "die eher risikoscheuen deutschen Anleger" sich kaum noch langfristig an festverzinsliche Anlagen binden wollten, aber auch Alternativen wie Aktien mieden, sei ein "gigantischer Geldanlagestau" entstanden. Inzwischen sind mit 1,8 Billionen Euro 27 Prozent des privaten Geldvermögens laut DZ Bank "lediglich 'zwischengeparkt', vorwiegend in Form von Sichteinlagen".