Bundeskartellamt kritisiert mangelnden Verbraucherschutz bei mobilen Apps

Das Bundeskartellamt moniert gravierende Defizite beim Datenschutz mobiler Apps. Wie die Behörde am Donnerstag mitteilte, erhalten Nutzerinnen und Nutzer keine oder nur unzureichende Informationen zur Verwendung ihrer persönlichen Daten. "Es fehlt an deutlichen Hinweisen, und es fehlt an klaren und einfachen Kontrollmöglichkeiten," erklärte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes.

Mundt forderte Betreiber von Apps, App-Stores und Betriebssystem dazu auf, zu mehr Rechtskonformität und Verbraucherfreundlichkeit bei der Nutzung von mobilen Apps beizutragen. Neben dem Mangel an Informationen zur Datenverarbeitung kritisierte das Kartellamt auch die fehlende Transparenz der Vertragspartner. Nutzerinnen und Nutzer wüssten nicht immer, ob sie einen Vertrag mit dem Betreiber der App oder des Stores schließen. Auch die fehlende Kontrolle über die eigenen Daten bleibe verbesserungsbedürftig.

Das Bundeskartellamt riet zu einer verbesserten Suchfunktion in App-Stores, die gezielt verbraucherfreundliche Apps vorschlägt. Darüber hinaus sollten klare Regeln über die Zuständigkeiten von Betreiber von Stores und Apps bestimmen. Die Datennutzung sollte mit einfachen Einstellungsmöglichkeiten regelbar sein.

Das Bundeskartellamt hatte die Untersuchung zu mobilen Apps im Oktober 2020 auf Basis seiner seit Mitte 2017 bestehenden verbraucherrechtlichen Kompetenzen eingeleitet. Mögliche Rechtsverstöße kann das Amt aber nicht sanktionieren.