Das Allgäu - Vorreiter in Sachen Klimaschutz

»Bündnis klimaneutrales Allgäu 2030«

Kempten…Mit viel politischer Prominenz wurde in Kempten bei einer feierlichen Auftaktveranstaltung im Digitalen Gründerzentrum das »Bündnis klimaneutrales Allgäu 2030« des Energie- und Umweltzentrums Kempten eza! der Öffentlichkeit vorgestellt. Ziel der Aktion, die unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dr. Gerd Müller steht, ist es, Unternehmen, Kommunen, Vereine, Institutionen und Veranstaltungen dazu zu bewegen, Bündnispartner der Bewegung zu werden und bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu sein. Dipl. Ingenieur Martin Sambale von der eza! konnte neben dem Schirmherrn Bundesminister Dr. Gerd Müller auch Landrat Anton Klotz, Oberbürgermeister der Stadt Kempten Thomas Kiechle und den Ehrengast Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Franz Josef Rademacher unter den rund 100 Gästen der Veranstaltung begrüßen. Franz-Josef-Radermacher ist Professor für Informatik an der Universität Ulm und Leiter des Forschungsinstituts für anwenderorientierte Wissensverarbeitung. Prof. Radermacher setzt sich für für eine weltweite Ökosoziale Marktwirtschaft ein. In seiner Begrüßungsrede erwähnte OB Thomas Kiechle Prof. Radermacher als Ideengeber zum Beitritt der Stadt Kempten zum Klimabündnis: „Mit ihrem Vortrag „Allianz für Entwicklung und Klima" haben Sie mich im vergangenen Herbst getriggert und mich überzeugt, sich für die Teilnahme Kemptens am Projekt stark zu machen."

Umweltschutz hier - Entwicklungshilfe dort

Die Bündnispartner sollen sich als Vorreiter im Klimaschutz beweisen und verpflichten sich, ihre CO2-Emissionen sukzessive durch mehr Energieeffizienz und den verstärkten Einsatz von erneuerbaren Energien zu senken. Darüber hinaus sollen unvermeidbare Restemissionen durch hochwertig zertifizierte Projekte, die entsprechend CO2 einsparen, kompensiert werden. Diese Projekte, die i.d.R. in Entwicklungsländern wie Nigeria oder Ruanda verortet sein werden, sollen neben der CO2-Einsparung auch die soziale und wirtschaftliche Entwicklung in diesen Ländern befördern. Damit steht das »Bündnis klimaneutrales Allgäu 2030« für ernst gemeinten Umweltschutz und für die Unterstützung wertvoller internationaler Klimaschutzprojekte wie Aufforstung in Entwicklungsländern durch die Förderung regionaler Projekte. Alle Bündnispartner werden miteinander vernetzt sein und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklungshilfe. Dieses wertvolle Bemühen hob auch Bundesminister Dr. Gerd Müller hervor, der erst kürzlich in Nigeria weilte und vom Teufleskreis berichtete, der sich am südlichen Rand der Sahelzone derzeit abspielt. „Junge Bauern werden u.a. durch Dürren arbeitslos und schliesen sich mangels Lebensperspektive terroristischen Gruppierungen wie Boko Haram an, die ihnen etwas Nahrung und ein Gewehr in die Hand drücken.", so der Bundesminister. „Wir sind ein globales Dorf und müssen deshalb handeln. Die Klimaallianz im Allgäu ist dazu ein wichtiger erster Schritt. Wir reduzieren im Allgäu unsere CO2-Emissionen oder helfen vor Ort durch Projekte in den Klimaschutz. Ich danke deshalb allen Mitwirkenden.", so Dr. Gerd Müller.

Geben und Nehmen

Wer sich dem »Bündnis klimaneutrales Allgäu 2030« anschliesst, verpflichtet sich im Jahr 2030 klimaneutral zu sein. D.h., dass sich ausgehend von der Startbilanz, die von der eza! gemeinsam mit den Partnern erstellt wird, die Bündnispartner verpflichten, jedes Jahr ihre Emissionen um 10% zu senken oder diese u.a durch Projekte in Entwicklungsländern zu kompensieren. So sollen in einer Dekade die CO2-Emissionen auf nahezu Null gesenkt oder kompensiert werden. Im Gegenzug erhalten die Bündnispartner Leistungen der eza!. So wird es eine Vor-Ort-Begehung im Unternehmen geben, auf deren Basis eine CO2-Bilanz des Unternehmens erstellt wird. Danach werden die notwendigen Kompensationszahlungen festgelegt und es erfolgt eine Einladung zur kostenlosen Teilnahme am jährlichen Bündnispartnertreffen mit Fachprogramm zu Energieeffizienz, erneuerbaren Energien und CO2-Kompensation. Alle Bündnispartner erhalten personalisierte Urkunden für ihr Unternehmen, eine Einbindung in die Website des »Bündnis klimaneutrales Allgäu 2030« und Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit. „Wir können uns an Interesse an unserem Klimaschutzprojekts nicht beklagen, insbesondere aus der Hotelerie haben wir schon viele konkrete Nachfragen, die als Bündnispartner mitmachen wollen.", so der Energieberater für den Mittelstand Sebastian Uhlemair von der eza!