Das Zusammenleben in der Stadt Kempten inklusiv und bunt gestalten
Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 05. Mai
Die Akteure der Stadt Kempten, bestehend aus Oberbürgermeister Thomas Kiechle und dem Beirat für Menschen mit Behinderung der Stadt Kempten (Allgäu), melden sich während der Corona-Pandemie mit einem Statement zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung zu Wort. Dieser Tag findet jährlich am 05. Mai statt. Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie ist es dieses Jahr nicht möglich, durch verschiedene Aktionen und Projekte am Protesttag auf die unterschiedlichen Belange von Menschen mit Behinderung aufmerksam zu machen. Um auch dieses Jahr ein Zeichen für Gleichstellung zu setzen, wurde der digitale Weg gewählt.
Angefangen von der Frühförderung, Schule und Bildung über Wohnen sowie öffentlicher Raum bis hin zu Arbeit und Beschäftigung, soziale Sicherheit, Gesundheit, Kultur und Freizeit. Sämtliche Themen verbindet die Tatsache, dass es stets den gesamtgesellschaftlichen nachhaltigen Mehrwert für alle Menschen hervorzuheben gilt und den Fokus mehr auf den langfristen, zukunftsorientierten Nutzen, als auf die unmittelbaren Aufwendungen, zu setzen. Das Ziel einer gleichberechtigten gesellschaftlichen Partizipation behalten der Stadtrat der Stadt Kempten (Allgäu), der Beirat für Menschen mit Behinderung der Stadt Kempten (Allgäu) sowie die Stadtverwaltung Kempten (Allgäu) im Kontext der häufig vom Bund und den Ländern vorgegebenen Rahmenbedingungen kontinuierlich gemeinsam im Blick und arbeiten hierzu bei verschiedenen Projekten referats- und ämterübergreifend Hand in Hand. Nicht zu vergessen sind an dieser Stelle die zahlreichen Wohlfahrtsverbände, Institutionen, Träger und ehrenamtlich Tätigen, die sich in unserer Region mit ihrem hervorragenden Wirken stets zum Wohle der betroffenen Menschen engagieren.
Persönliche Betroffenheit kann sich in ganz unterschiedlicher Form zeigen. Exemplarisch seien an dieser Stelle Mobilitätseinschränkungen, Sinneseinschränkungen, kognitive Defizite oder psychische Erkrankungen erwähnt. Von den jeweils spezifischen Anforderungen für Barrierefreiheit profitieren jedoch meist verschiedene Personengruppen, sei es mit oder ohne Handicap, sei es jetzt oder in der Zukunft. Neben der ganzheitlichen Berücksichtigung der baulichen Barrierefreiheit bei anstehenden Maßnahmen im öffentlichen bzw. öffentlich zugänglichen Raum gibt es auch in anderen Handlungsbereichen Fortschritte in Kempten zu verzeichnen.Mit der im Jahre 2020 angeschafften mobilen induktiven Höranlage, die im Altstadthaus verortet und für gemeinnützige Veranstalter oder Selbsthilfegruppen ausleihbar ist, können Veranstaltungen für Menschen mit Höreinschränkungen akustisch barrierefrei hergestellt werden. Nähere Informationen finden sich unter Altstadthaus (kempten.de/altstadthaus) oder telefonisch unter 0831/2525-5540. Weitere Beispiele sind der neue interaktive Rundgang im Archäologischen Park Cambodunum mit Info-Tafeln und Erklärvideos in Lautsprache und in deutscher Gebärdensprache oder das neu gestaltete Kempten-Museum. Die aktuelle Corona-Pandemie betrifft alle, sie stellt jedoch insbesondere für viele Menschen mit Behinderungen eine zusätzliche Einschränkung dar.
Neben der besonderen Herausforderung zur Einhaltung der Vorgaben der Infektionsschutzverordnung führen die coronabedingten Maßnahmen und Gegebenheiten mitunter zu einer weiteren Isolation und in der Folge oftmals zu einer Verstärkung des Krankheitsbildes. Es ist erforderlich, Menschen mit Behinderung in dieser Ausnahmezeit besondere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Die Stadt Kempten (Allgäu) stellt unter Corona (kkempten.de/corona) kontinuierlich zahlreiche Informationen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bereit, auch weiterführende Informationen in Leichter Sprache und in Gebärdensprache sowie zu Hilfsangeboten in der Region. „Wir dürfen nicht stehen bleiben. Wir müssen uns fortlaufend mit gemeinsamen Kräften unter Einbeziehung der Perspektive der betroffenen Menschen als Experten in eigener Sache in sämtlichen Themenfeldern für mehr Barrierefreiheit einsetzen und im Rahmen der Möglichkeiten zielorientiert an der Umsetzung weiterarbeiten, denn Stillstand birgt stets die Gefahr eines Rückschrittes in sich“, so Sozialreferent Thomas Baier-Regnery.