Die häufigste weibliche Krebsdiagnose - Brustkrebs

Vorsorge ist das A und O

Mit 71.000 Betroffenen jährlich ist Brustkrebs die häufigste Krebsart bei Frauen in ganz Deutschland. Doch in anderen Ländern wie Belgien, den Niederlanden, den USA oder Großbritannien liegt die Brustkrebsrate noch höher. Deutlich seltener erkranken Frauen hingegen in Schweden, der Schweiz, Österreich oder Tschechien. Woran liegt das? Was sind die Ursachen und welche Symptome gehören zu Brustkrebs? Und wie wird er behandelt?

Ursachen und Symptome

Das Schwierige an Brustkrebs ist seine Vielfältigkeit: Über 30 verschiedene Formen sind bekannt. Auch Experten sprechen oftmals davon, dass jede Betroffene eine eigene Art an Brustkrebs hat. Es gibt nicht den einen Brustkrebs. Folglich sind auch die Ursachen, die zu einer Erkrankung führen, nicht so leicht aufzuzählen. Mögliche beziehungsweise häufige Ursachen sind vor allem die Einflüsse der weiblichen Geschlechtshormone und der Lebensstil, das Alter und die Gene der Betroffenen. Tritt in bestimmten Familien Brustkrebs vermehrt auf, so muss es jedoch nicht gleichzeitig heißen, dass es eindeutige, erbliche Veranlagungen gibt. Veränderungen der so genannten Gene „BRCA1“ und „BRCA2“ sind für etwa fünf Prozent aller Brustkrebsfälle verantwortlich. Doch es gibt auch Veränderungen weiterer Gene: Bei etwa fünf Prozent sind es Veränderungen anderer Gene, darunter auch ähnlich einflussreiche wie die sogenannten „BRCA“-Gene. 
Ebenso schwierig ist die zeitliche Entwicklung von Brustkrebs: Über Jahre kann sich das Wachstum des Tumors ziehen. Meistens entdecken Frauen zufällig ihre eigene Erkrankung. Wenn sie beispielsweise Knoten im Brustgewebe abtasten. Weitere Symptome sind Grübchen oder Rötungen der Haut, eine einseitige Vergrößerung der Brust, seltener auch Brustschmerzen. Doch nicht nur das Brustgewebe, sondern auch die Brustwarzen können beteiligt sein. Sie sind dann eingezogen oder sondern Flüssigkeit ab. Eine Entzündung, Schwellung oder Verhärtung der Brust sollte zur Sicherheit immer mit dem Frauenarzt abgeklärt werden.  

Früherkennung und Diagnose

Den erschreckenden Zahlen der Betroffenen steht zum Glück eine positive Entwicklung gegenüber: Die Brustkrebsrate nimmt von Jahr zu Jahr ab. Früherkennungen sowie Diagnosen und Therapien werden im Laufe der Zeit immer besser. Seit 2005 ist das Mammografie-Screening, eine zweijährige Röntgenuntersuchung der Brust, im Rahmen des Früherkennungsprogramms bei Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren kostenlos. Für Frauen ab 30 Jahren ist einmal jährlich eine kostenlose Früherkennungsuntersuchung auf Brustkrebs vorgesehen. Dabei werden die Brüste und der Lymphabflussweg detailliert abgetastet und untersucht. Zudem sollte sich jede Frau eine Anleitung zur Selbstuntersuchung beim Frauenarzt holen. Denn je früher der Krebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen! Werden bei diesen Untersuchungen Veränderungen der Brust entdeckt, kann in bestimmten Fällen eine Ultraschalluntersuchung oder eine Magnetresonanztomografie bei der Abklärung helfen. Bei der Frage: „Ist es gutartiges Gewebe oder ein wachsender Krebs?“ kann am Ende aber nur eine Gewebeanalyse die hundertprozentige Diagnose geben. Dafür muss der Arzt Proben aus einem verdächtigen Brustbereich entnehmen und diese untersuchen. Hierzu werden bestimmte Eiweiße, die auf der Zelloberfläche sitzen, begutachtet. Heißt die Diagnose im schlimmsten Fall Brustkrebs, ist vor allem das Stadium des Tumors für die Behandlung und Therapie entscheidend.

Behandlung und Therapie

Der erste Behandlungsschritt ist oft die operative Entfernung des Tumors, gegebenenfalls auch von betroffenen Lymphknoten. In den häufigsten Fällen kann die Brust erhalten bleiben. Muss sie entfernt werden, kann ein Implantat oder körpereigenes Gewebe beim Wiederaufbau helfen. Weitere Therapien sind wie auch bei anderen Krebserkrankungen die Strahlentherapie, Anti-Hormontherapie oder Chemotherapie. Es gibt aber auch sogenannte gezielte Therapieformen wie zum Beispiel die Antikörpertherapie. Eine Erkrankung verläuft jedoch je nach Patient unterschiedlich ab. Das heißt, dass die Behandlung auf jede einzelne Patientin zugeschnitten werden muss. 
Für die Prognose der Behandlung sind neben Art der Therapie und Alter der Patientin drei Dinge entscheidend: Erstens die Tumorgröße. Zweitens der mögliche Lymphknotenbefall der Achselhöhle, und Drittens der biologische Aufbau des Krebses, also beispielsweise sein Wachstumsverhalten. Was den Erfolg der Behandlung angeht, so lässt sich glücklicherweise auch hier eine positive Entwicklung abzeichnen: Die große Mehrheit der Brustkrebserkrankten ist fünf Jahre nach der Diagnose immer noch am Leben, viele auch noch zehn bis fünfzehn Jahre danach.