Hamstereinkäufe in der Corona-Zeit: Diese Produkte werden von den Deutschen „gehamstert“

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Schon seit einigen Wochen hat die Corona-Krise unser aller Leben völlig auf den Kopf gestellt. Zusätzlich klagen Supermärkte in der ganzen Region über Hamstereinkäufe der Kunden. Obwohl von Politikern mehrfach betont wurde, dass die Lebensmittelversorgung durchgehend gewährleistet sein wird, haben viele Verbraucher Angst vor Engpässen bei den Lebensmitteln. Was gehamstert wird und wieso Melissengeist nun auf jedem Einkaufszettel stehen sollte, lesen Sie hier.

Bereits am Anfang der Corona-Krise stiegen die Umsätze im deutschen Lebensmittelhandel um bis zu 43 Prozent. Neben Hygieneartikeln wie Seife, Klopapier und Oberflächenreinigern, wurden auch Konserven mit Suppen oder Eintöpfen fleißig eingekauft. Ungewöhnlich fällt hier folgendes auf: Platz 3 der meist-gehamsterten Produkte: Melissengeist.
 
Warum wird Melissengeist gehamstert?
Der „Klosterfrau Melissengeist“ hat mit einem Alkoholgehalt von 79 Prozent genauso viel Anteil an Alkohol wie herkömmliche Desinfektionsmittel. Dieser reicht also völlig aus um den edlen Tropfen auch als Handdesinfektionsmittel zu verwenden. Sollten Sie also in die Situation kommen Desinfektionsmittel zu benötigen, aber keines haben, können Sie hier auf Omas Hausmittel gegen Schlafstörungen zurückgreifen.
 
Mittlerweile hat sich der rasante Anstieg der Hamsterkäufe laut Christoph Knoke, Deutschland Geschäftsführer der IRI (dem weltweit führenden Anbieter von Marketing und Beratungsleistungen für die Konsumgüterindustrie) verlangsamt: „Die Hamsterkäufe dürften im Wesentlichen getätigt sein. Außerdem werden sich Maßnahmen wie Einlasskontrollen oder geregelte Abgabemengen in den Zahlen widerspiegeln.“
 

Prozentuale Steigerung einzelner Produkte im Vergleich zum Vorjahr:

Hygiene/Sanitärreiniger 240,0 %
Teilfertiggerichte aller Art in Dosen/Glas 226,2 %
Melissengeist 206,6 %
Seife 205,8 %
Kartoffeltrockenprodukte 202,1 %
Suppen, Eintöpfe 187,7 %
Getreidemehl 180,0 %
Feuchtes Toilettenpapier 176,9 %
Kartoffel-Fertiggerichte 171,9 %
Nudeln 167,1 %
Papiertaschentücher 162,5 %
Reis 160,5 %
 
 

Prozentuale Absatzverluste einzelner Produkte im Vergleich zum letzten Jahr:

Mehrzweck, Schminkartikel - 46,3 %
Sonnenschutz, Pflegemittel - 44,1 %
Nagellack - 37,5 %
Kosmetik, Geschenkpackungen - 35,5 %
Gekühlte Fertigsoßen - 35,3 %
Lidschatten, Mascara - 35,0 %
Gesichtskosmetik - 34,5 %
Maniküre, Pediküre, Bart- oder Haarscheren - 31,6 %
Nagelpflege - 31,5 %
Deo, Einlegesohlen - 28,7 %
Herrendurft - 28,5 %
Imprägnieren - 28,4 %

Quelle: IRi world wide