Erster Löschroboter: swa, Berufsfeuerwehr Augsburg und die Firma Rosenbauer entwickeln Spezialfahrzeug auf Schienen

Für die Sicherheit im Straßenbahntunnel

Mit einem eigens für Augsburg entwickelten Löschroboter auf Schienen wollen die Stadtwerke Augsburg (swa) gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Augsburg für Sicherheit im neuen Straßenbahntunnel unter dem Hauptbahnhof sorgen. Bei einem Unfall oder Brand kann der Löschroboter mit der Typenbezeichnung RTE Robot auf den Gleisen der Straßenbahn ferngesteuert in den Tunnel einfahren. Der Prototyp wurde in einem gemeinsamen Projekt mit dem österreichischen Feuerwehrausrüster Rosenbauer entwickelt. Mittlerweile gibt es Nachfragen von Feuerwehren aus aller Welt, unter anderem aus New York.

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Mit dem Roboter kann schweres Gerät in den Gleisbereich der Straßenbahn gebracht werden. Er ist außerdem mit einer Kamera und Wasserwerfer ausgestattet.Bild: swa / Thomas Hosemann
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Im Mittelpunkt: Großer Aufmerksamkeit erfreute sich der Löschroboter bei seiner Vorstellung vor den Medien mit Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber (links).Bild: swa / Thomas Hosemann
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„Roboter“ ist eigentlich der falsche Begriff, schließlich wird das Spezialfahrzeug von Josef Wenisch von der Berufsfeuerwehr Augsburg ferngesteuert.Bild: swa / Thomas Hosemann
Im Ernstfall kann der RTE Robot ferngesteuert schnell und sicher in den Tunnel einfahren, um schwere Gerätschaften zu transportieren, erste Lagebilder zu liefern und sogar aktiv Brände zu bekämpfen. Ausgestattet mit Kameras und Wasserwerfern ermöglicht er Einsätze unter schwierigen Bedingungen, ohne die Einsatzkräfte unnötig zu gefährden. Auch außerhalb des Tunnels kommt der Roboter auf den Gleistrassen der swa zum Einsatz, wenn herkömmliche Fahrzeuge aufgrund der Schienenstränge nur schwer an den Einsatzort gelangen. Der Roboter kann auf Schienen eingesetzt werden, mit seinem Kettenantrieb aber auch in jedem anderen unwegsamen Gelände und sogar unter Wasser.
 
„Spätestens seit der Erfindung des Dieselmotors weiß man, dass Augsburg für Erfindungsreichtum und Innovation steht“, erklärt Augsburger Oberbürgermeisterin Eva Weber bei der Vorstellung des Löschroboters. „Der Löschroboter steht für technische Weiterentwicklung, erhöhte Sicherheit, aber auch für unsere Wertschätzung gegenüber den Einsatzkräften, die täglich für unsere Stadt im Einsatz sind.“
 
Diese neueste Innovation dient der Sicherheit in dem neuen, rund 600 Meter langen Straßenbahntunnel samt Haltestelle unter dem Augsburger Hauptbahnhof. „Sicherheit für die Fahrgäste, unser Fahrpersonal und alle Verkehrsteilnehmer steht für uns an oberster Stelle“, erklärt swa-Sprecher Jürgen Fergg. „Deshalb arbeiten die swa seit Jahrzehnten sehr eng mit der Berufsfeuerwehr zusammen, auch mit gemeinsamen Übungen etwa zum Eingleisen aus dem Gleis gesprungener Straßenbahnen.“ Für das Spezialfahrzeug sei die Bezeichnung „Roboter“ eigentlich falsch, weil es über eine Fernsteuerung bedient wird.
 
Albert Kreutmayr, Brandrat der Berufsfeuerwehr Augsburg, unterstreicht die Bedeutung des Projekts: „Mit dem RTE Robot erweitern wir unsere Möglichkeiten in der technischen Hilfeleistung und Gefahrenabwehr erheblich. Er erhöht die Sicherheit der Einsatzkräfte und macht Einsätze effizienter und schonender.“
 
In einem gemeinsamen Projektteam haben Mitarbeitende der swa und der Berufsfeuerwehr zusammen mit den Entwicklern der Firma Rosenbauer dieses Spezialfahrzeug konzipiert. Entstanden ist ein Prototyp, der erste seiner Art.
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Nach Angaben der Firma Rosenbauer sorgt der RTE Robot bereits international für Aufmerksamkeit – Anfragen kommen unter anderem aus New York. Die Anschaffung des „RTE Robot“ erfolgte durch die swa für den Einsatz durch die Berufsfeuerwehr Augsburg.
 
Derzeit laufen die letzten Arbeiten mit dem Einbau von Elektroanalgen im Straßenbahntunnel und der Straßenbahnhaltestelle unter dem Augsburger Hauptbahnhof. Ende 2026/Mitte 2027 soll die Haltestelle in Betrieb gehen. Parallel beginnen im kommenden Jahr die Arbeiten für den sogenannten Lückenschluss, den Anschluss von der Tunnelausfahrt an das Bestandsgleis der Linie 6 im Westen. Wenn der Tunnel in Betrieb gegangen ist, können auch die letzten Gleisarbeiten in der Pferseer Straße und der Kreuzung zur Rosenaustraße dafür erfolgen, so dass voraussichtlich bis Ende 2027 die „Mobilitätsdrehscheibe Augsburg Hauptbahnhof“ vollständig in Betrieb gehen kann.