EU-Kommission will Erforschung seltener Krankheiten verbessern

Die EU-Kommission hat eine neue Plattform freigeschaltet, um Informationen über seltene Krankheiten zu sammeln und auszutauschen. "Seltene Krankheiten sind ein Problem im Gesundheitsbereich, bei dem Maßnahmen und Zusammenarbeit auf EU-Ebene eindeutig einen Mehrwert schaffen", erklärte Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis am Donnerstag in Brüssel. Die Plattform werde Diagnose und Behandlung seltener Leiden verbessern.

Informationen über wirksame Diagnose- und Behandlungsstrategien würden derzeit nicht einheitlich erfasst und nicht über Ländergrenzen hinweg ausgetauscht, erklärte die Brüsseler Behörde. Vielen Patienten könne deshalb nicht geholfen werden. Die EU-Plattform werde die Spitzenforschung fördern und so die Situation der Betroffenen verbessern.

Einer EU-weiten Definition zufolge ist eine Erkrankung selten, wenn nicht mehr als fünf von 10.000 Menschen betroffen sind. In Deutschland gibt es insgesamt etwa vier Millionen Betroffene. Der deutsche Ethikrat hatte noch im November angemahnt, eine Verbesserung der Versorgung dieser Menschen sei "dringend nötig".