EU-Kommission verbietet Einsatz des umstrittenen Insektizids Chlorpyrifos

Der Einsatz des umstrittenen Insektizids Chlorpyrifos wird künftig EU-weit nicht mehr erlaubt sein. Der zuständige Ausschuss der EU-Kommission habe dafür gestimmt, die im Januar auslaufende Zulassung des Pflanzenschutzmittels nicht zu erneuern, erklärte die EU-Kommission am Freitag. Die Brüsseler Behörde folgte damit einer Einschätzung der EU-Agentur für Lebensmittelsicherheit (Efsa).

Chlorpyrifos, das im Obstanbau und besonders bei Zitrusfrüchten zur Anwendung kommt, darf in Deutschland und in einigen anderen EU-Ländern bereits seit einigen Jahren nicht mehr verwendet werden. Besonders in Südeuropa sowie in Drittstaaten werden aber weiterhin Obstplantagen damit behandelt. Über den Import landen entsprechende Früchte dann auch in Deutschland.

Die Efsa hat ihre Untersuchungen zu dem Mittel noch nicht abgeschlossen. Die Kommission hatte die im italienischen Parma ansässige EU-Behörde aber mit Blick auf die auslaufende Zulassung um eine Stellungnahme zu bereits vorliegenden Ergebnissen gebeten.

Die EU-Agentur bescheinigte Chlorpyrifos daraufhin "mögliche genotoxische sowie neurologische Auswirkungen". Demnach könnten sich Rückstände des Giftes äußerst negativ auf die Entwicklung von Kindern auswirken.