FOM Studierende befragten über 500 Menschen in Augsburg

Weihnachten im Corona-Jahr

Auf den ersten Blick klingt es widersprüchlich, es beschreibt aber die besondere Gefühlslage im Corona-Jahr 2020: Einerseits stehen an Weihnachten die Gesundheit und gemeinsame Zeit für die Menschen in Augsburg an erster Stelle. Andererseits sind sie zum diesjährigen Fest aber auch ganz besonders spendabel: Im Mittel geben sie rund 521 Euro für Geschenke aus und liegen damit sogar über dem Bundesdurchschnitt (500 Euro).

Insgesamt 91 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen die Gesundheit der Familiewichtiger sei als teure Geschenke. Auch auf gemeinsame Zeit mit Freunden und Familie legt die große Mehrheit der Menschen in der Fuggerstadt (89 %) in diesem Jahr mehr Wert als auf großzügige Weihnachtspräsente. Nur 22 Prozent der Befragten wollen zum Schutze der Gesundheit auf Familienbesuche an den Feiertagen verzichten.

Zeit verschenken

Auch das Schenkverhalten ist 2020 ein besonderes: Drei von vier Befragten (78 %) planen,Zeit miteinander zu verschenken, allen voran die Generation der 75- bis 99-Jährigen
(85 %). Gleichwohl wollen die Augsburgerinnen und Augsburger zum Fest mit über 500 Euro mehr Geld für Geschenke ausgeben als der Bundesdurchschnitt. „Eine Erklärung fürdie diesjährige Schenkfreude ist sicher, dass die Menschen mit teureren Geschenken ihre Wertschätzung gegenüber den Beschenkten zeigen möchten, weil persönliche Kontakte in den Wochen und Monaten zuvor reduziert werden mussten“, so der wissenschaftlicheStudienleiter Prof. Dr. Oliver Gansser.

Weniger Gutscheine für Reisen

Bei den materiellen Geschenken stehen Gutscheine für jeden Zweiten (56 %) zwar weiterhin hoch im Kurs, gleichzeitig gaben mehr als die Hälfte der Augsburger Befragten (56 %) an, aufgrund der ungewissen Aussichten weniger Gutscheine für Reisen als gewöhnlich zu verschenken. Grundsätzlich ist die Geschenke-Hitliste im Vergleich zu den Vorjahren relativ konstant: Besonders beliebt sind nach wie vor Kosmetik und Körperpflegeprodukte (45 %), Spielwaren (44 %), Uhren und Schmuck (41 %) sowie Bargeld
(38 %). Weit abgeschlagen hingegen finden sich eher traditionelle Konsumgüter wie Heimtextilien (14 %) und Lederwaren (11 %).

Einkaufszentrum wichtiger als Internet

In diesem Jahr gaben die Augsburger Bürgerinnen und Bürger das Einkaufszentrum in der Stadt (62 %) als wichtigste Einkaufsmöglichkeit für Weihnachtsgeschenke an – noch vor dem Internet (56 %). Dennoch: 24 Prozent bestellen in diesem Jahr ihre Geschenkehäufiger als sonst im Internet, um Menschenansammlungen zu vermeiden. Weitere Gründe für vermehrtes Online-Shopping im Vergleich zur Vorkrisenzeit sind die größere Auswahl (30 %), die einfache Handhabung (23 %) und die schnelle Lieferung (21 %). DieUnterstützung des stationären Einzelhandels ist den Augsburgerinnen und Augsburgern jedoch auch wichtig: Jede/r Dritte hat vor, Geschenke in der Umgebung zu kaufen – in der Gruppe der 56- bis 74-Jährigen sind es sogar 41 Prozent.