Pariser Katakomben schließen für sechsmonatige Renovierungsarbeiten
Die Pariser Katakomben schließen ab Montag wegen Renovierungsarbeiten für ein halbes Jahr. Die unterirdischen Stollen unter der französischen Hauptstadt, in denen Millionen menschliche Schädel und Knochen gestapelt sind, sollen modernisiert werden. Geplant sind unter anderem eine bessere Lüftung und mehr Licht.
Die Katakomben zählen zu den bekanntesten Touristenattraktionen der französischen Hauptstadt. Über Jahrhunderte - vom Mittelalter bis zur Französischen Revolution - wurden in den unterirdischen Gewölben die Knochen von verschiedenen Friedhöfen der Hauptstadt gesammelt. Entstanden sind die Stollen durch den Abbau von Kalkstein seit dem zwölften Jahrhundert.
5,5 Millionen Euro sollen die Renovierungsarbeiten in den Katakomben kosten. Damit soll nicht nur das Erlebnis für die 600.000 Besucherinnen und Besucher pro Jahr verbessert werden, sondern auch die Konservierung der sterblichen Überreste.
Die Feuchtigkeit, die sich in den Katakomben bildet und in Pfützen und Wannen sowie auf die Besucher tropft, sei "schlecht für den Erhalt der Knochen", sagte die Leiterin der Katakomben, Isabelle Knafou. Wegen der Feuchtigkeit siedelten sich Bakterien auf den aufeinandergestapelten Skelettüberresten an.
Dieses Problem soll durch die Renovierungsarbeiten gelöst werden. Außerdem soll der 800 Meter lange Besucherpfad neu angelegt werden, wobei der "authentische" Geist des Ortes bewahrt werden soll, wie Knafou betonte. Im Frühling 2026 sollen die Katakomben wieder für Besucher geöffnet werden.
An einigen Stellen sollen auch Graffiti entfernt werden. Einige Wandinschriften stammen allerdings von Besuchern aus dem 19. Jahrhundert, sie sind damit schon fast Teil der Geschichte dieses besonderen Orts.
Da dreiste Diebe immer wieder Knochen oder Schädel gestohlen hatten, sind die Knochen inzwischen zusammenzementiert, wie die Katakomben-Chefin berichtete: "Manche Besucher, vor allem Amerikaner, kommen, um sich zu gruseln, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass das hier echte menschliche Knochen sind."
"Dies sind unsere Vorfahren, und wir erklären dann, dass niemand möchte, dass jemand am Schädel seiner Großmutter herumfummelt oder damit spielt."
© 2025 AFP




