Gadgets der 90er: Generation Game Boy

Gadgets und Spielzeuge auf dem Weg zum Millennium

Es gibt Freizeitobjekte und technische Errungenschaften, die quasi zeitlos oder über einen langen Zeitraum attraktiv sind und die fast jeder kennt. Es gibt aber auch technische Gadgets und Spielzeuge, die für eine bestimmte Epoche stehen. Meist ist dafür ein Medienprodukt, eine Mode oder ein „Hype“ verantwortlich oder aber die ehemals trendigen „Spielzeuge“ sind dem Fortschritt zum Opfer gefallen. Unser Retrorückblick erinnert daran, was die 1990er Jahre beherrschte.

Während die meisten dieser Geräte und Spielzeuge weitgehend vom Markt verschwunden sind oder durch Nachfolger ersetzt wurden, halten sich manche Technologien hartnäckig. Ein Beispiel ist die DVD, die zwar Mitte der 1990er erschien, aber aufgrund des hohen Preises erst Anfang der 2000er massentauglich wurde. Zwar sind die Verkaufszahlen inzwischen rückläufig, aber im Jahr 2015 waren sie immer noch mehr als doppelt so hoch, wie beim Nachfolger - der Blu-Ray-Disc.

Platz 1 Game Boy

Bis zur Einstellung des Rekords durch den Nachfolger „Nintendo DS“, war der „Game Boy“ die meistverkaufte mobile Spielekonsole aller Zeiten. Mit über 118 Millionen verkauften Geräten brachte es auch „Tetris“ zum Rekord als meistverkauftes Computerspiel, da die Konsole ursprünglich nur im Bundle mit „Tetris“ erhältlich war. Wer heute an seinen Game Boy zurückdenkt, schwelgt in Erinnerungen an eine schöne Zeit mit Pokémon, Super Mario und Co.

Platz 2 Sony PlayStation

Die erste Version erschien 1994, wurde mit über 100 Millionen verkauften Geräten zur zweiterfolgreichsten stationären Spielekonsole aller Zeiten und überholte den bisherigen Konsolenhersteller Nintendo. Über einen sogenannten „Modchip“ konnte die „PlayStation“ auch auf CD kopierte Spiele verarbeiten. Auch wenn diese illegale Methode wirtschaftlichen Schaden anrichtete, verhalf sie der Konsole maßgeblich zu ihrem sensationellen Erfolg. Übertroffen wurde dieser nur von der hauseigenen Nachfolgekonsole „PlayStation 2“.

Platz 3 Super Nintendo Entertainment System (SNES)

Nintendo knüpfte mit dem „SNES“ an den Erfolg des weit verbreiteten „NES“ aus den 1980er Jahren an. Obwohl diese 16 Bit-Konsole bis 1998 produziert und rund 49 Millionen Mal verkauft wurde, erschien bereits 1996 der Nachfolger „Nintendo 64“ – eine 64 Bit-Konsole.

Platz 4 Discman

Als Nachfolger des „Walkman“, feierte der „Discman“ als tragbarer CD-Spieler in den Neunzigern Erfolge. Wie beim Walkman auch, handelt es sich beim Discman um die Produktbezeichnung der Firma Sony. Jedoch steht der Name – ähnlich wie bei „Tempo“ oder „Tesafilm“ – im allgemeinen Sprachgebrauch auch für die Produkte anderer Hersteller. Wie man seinen Musikbegleiter auch immer nennen wollte: Ohne ihn ging kein Trendsetter mehr aus dem Haus.

Platz 5 Tamagotchi

Eines der besten Beispiele für den Einzug der Digitalisierung in das Leben der Neunzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts ist sicher das „Tamagotchi“. In einer Art Plastik-Ei mit einem kleinen LCD-Bildschirm lebt ein virtuelles Küken. Mit Aktivierung des „Tamagotchi“ schlüpft das Küken und muss fortan versorgt werden. Wie ein echtes Haustier muss es schlafen, trinken, essen und braucht Aufmerksamkeit. Auch entwickelt das virtuelle Tierchen einen eigenen Charakter. Kümmert man sich nicht ausreichend, kann das „Tamagotchi“ auch sterben. Durch einen Reset-Knopf kann man jedoch neu beginnen.

Platz 6 Polly Pocket

Eine ganze Puppenwelt in einer kleinen Plastikdose? Ja, das war beziehungsweise ist „Polly Pocket“, denn sie gibt es in etwas anderer Form heute noch. In jedem der verschiedenen „Polly Pocket“-Sets befand sich die Hauptfigur, „Polly Pocket“ und eine weitere Figur oder ein Haustier. Die Sets wurden über die Jahre weiterentwickelt und vergrößert, was dem ursprünglichen Gedanken nicht mehr so ganz entspricht aber die Kinderzimmer noch weiter mit viel sinnvollem- oder –freiem Zubehör füllte.

Platz 7 Super Soaker

Diese Hochleistungs-Wasserpistole gibt es in verschiedenen Varianten und Weiterentwicklungen bis heute. Jedoch erfuhr die „Super Soaker“ – so heißt das Original, das selbstverständlich unter anderen Namen von anderen Herstellern adaptiert wurde – zu ihrem Erscheinen Anfang der 1990er den größten Erfolg.

Platz 8 Furby

Dieses nervige Etwas terrorisierte sicher einige Eltern, wenn das Gequatsche ab Ende der 1990er aus dem Kinderzimmer quoll. Dennoch war „Furby“ als eines der ersten interaktiven Spielzeuge sehr beliebt. Das kleine Plüschtier, das an einen „Gremlin“ erinnert, hatte etliche Sensoren, um mit seiner Umwelt zu interagieren. „Furby“ konnte rund 800 Worte in der jeweiligen Landessprache des Vertriebsgebiets und rund 200 Worte in „Furbisch“ – einer Phantasiesprache. „Furbys“ gibt es – inzwischen weiterentwickelt und beispielsweise per Smartphone-App steuerbar – bis heute.

Platz 9 Treasure Trolls oder Troll Doll

Seit Ende der 1950er bis heute gibt es diese niedlichen Troll-Figuren mit ihrer lustigen Frisur. In den 1990ern wurden Filme (unter anderem „Toy Story“ 1995) und Shows sowie Video-Spiele mit den Figuren geschaffen. Daher erlebten sie in dieser Zeit einen besonderen Hype. Im November 2016 kam der auf den Puppen basierende DreamWorks-Animation-Film „Trolls“ in die Kinos.

Platz 10 Slinky

Obwohl „Slinky“ bereits 1945 erfunden wurde, erlebte es in den 1990er einen regelrechten Hype. Die Kunststoff- oder Metallfeder konnte beispielsweise Treppen hinunter „gehen“. Weitere Spielzeuge wurden aus diesem Konzept entwickelt, so zum Beispiel ein Dackel, dessen Rumpf aus der Feder bestand. Dieser „Slinky Dog“ ist auch im Pixar-Animationsfilm „Toy Story“ zu sehen.