"Alexa, ich habe Kopfschmerzen!"

"Alexa, was sind die Symptome für eine Grippe?" Menschen in Großbritannien können sich ab sofort mit medizinischen Fragen an den Sprachassistenten des Internetkonzerns Amazon wenden. Um Ärzte und Gesundheitspersonal zu entlasten, arbeitet der Nationale Gesundheitsdienst (NHS) des Landes seit kurzem mit Amazon zusammen, wie die britische Regierung am Mittwoch mitteilte.

Diese Technologie sei ein "großartiges Beispiel" dafür, dass Menschen von zu Hause aus medizinischen Rat einholen könnten, erklärte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock. Zugleich würden Allgemeinärzte und Apotheker entlastet. Amazon selbst erklärte, kürzlich mit dem Update seiner smarten Lautsprecher begonnen zu haben, damit diese in der Lage seien, die Webseiten des NHS zu durchsuchen, um Antworten geben zu können. Diagnosen stellt Alexa allerdings nicht.

Der staatliche Gesundheitsdienst in Großbritannien bietet auf seiner Website eine Reihe von Informationen und Hinweisen zu Erkrankungen an und wird weltweit von Patienten konsultiert. Das Angebot mit Alexa richtet sich auch explizit an ältere Menschen sowie an Blinde.

Die Branche begrüßte den Schritt, wies aber zugleich darauf hin, dass unabhängige Untersuchungen nötig seien, damit Alexa zuverlässige und sichere medizinische Auskünfte gibt. Andernfalls könne der Druck auf Ärzte weiter wachsen.

Heftige Kritik an der Zusammenarbeit der britischen Regierung mit Amazon in Gesundheitsfragen kam von Datenschützern. Sie warnten davor, der Internetkonzern könne die sensiblen Gesundheitsangaben speichern und für gezielte Werbung nutzen.