Herausragender Sieg für ratiopharm ulm in Würzburg

Big Point geklaut

Ismet Akpinar fasste den Game Plan nach dem höchsten Ulmer Saisonerfolg anschaulich zusammen. „Wir sind rausgegangen und haben uns gesagt, den Würzburgern schenken wir heute gar nichts. Die Intensität war der Schlüssel“, so der 23-Jährige, der mit elf Punkten einer von sieben Ulmern war, die zweistellig punkteten. Was schon gegen Jena der Plan war, ging in Würzburg überzeugend auf.

Mit enormer Lauffreude und flinken Fingern klauten die Gäste Würzburg 14 Mal den Ball und sicherten sich in Kombination mit neun Offensivrebounds 21 Würfe mehr als der Gegner. Angeführt von Ra’Shad James, der fünf von sieben Dreiern versenkte, gewann ratiopharm ulm zum siebten Mal in Folge in der „Turnhölle“ und beendete damit die längste Siegesserie der Würzburger Vereinsgeschichte (6). Der elfte Saisonerfolg bedeutet vor der Nationalmannschaftspause nicht nur Rang sechs in der Tabelle, sondern auch einen Big Point gegen einen direkten Konkurrenten im Playoff-Kampf.

Offensiv im Spiel und mit sechs Assists begannen die Gäste das erste Viertel, in dem sie zwar zunächst hinterherliefen, sich aber auch nicht abschütteln ließen. Wenngleich treffsichere Würzburger sich zwischenzeitlich mit 13:7 in Front brachten, glich ratiopharm ulm in der zehnten Minute durch James aus (19:19), der dann mit Beginn des zweiten Durchgangs aus der Distanz die erste Ulmer Führung erzielte. Und James legte einen weiteren Dreier nach, sodass es nach 12 Minuten 21:25 stand. Nachdem Thompson in der Folge der schon vierte Ulmer Steal gelang, der in einem unsportlichen Foul von Cooks endete, konnten die Gäste ihren Run fortsetzen. Während Würzburg den Gästen mit ihrem agilen Power Forward Devin Oliver Probleme bereitete, hieß die Ulmer Lebensversicherung Ra’Shad James: Mit seinem fünften Dreier – ohne Fehlwurf – erzielte er in der 18. Minute die bis dato höchste Ulmer Führung (31:45). Mit einem 7:2-Run drückten die Gastgeber den Rückstand zur Pause allerdings nochmal unter die Zehn-Punkte-Marke (38:47).

Doch die Ulmer Reaktion fiel spektakulär aus: Erst hämmerte Green seinen Signature Move – einen Alley-Oop nach Anspiel von Thompson – durch den Ring, dann folgten die Steals Nummer acht und neun bzw. einfache Fastbreak-Punkte. Als dann Green erneut einen 360-Grad-Dunk vollendete, stand es 39:58 und in der „Turnhölle“ waren nur noch die Ulmer Fans zu hören. Die aufkommende Ulmer Lockerheit beantworteten die Würzburger mit deutlich besserer Verteidigung. Beflügelt durch zwei Dreier und bedingt durch Ulmer Nachlässigkeiten, verkürzten die Gastgeber in der 27. Minute auf 55:64. Dann packte ratiopharm ulm allerdings wieder zu: Green sicherte den elften Steal und das Würzburger Powerplay hatte sein Ende. Als Akpinar kurz vor der Viertelsirene den achten Ulmer Dreier versenkte, war der Vorsprung wieder auf 14 Punkte gewachsen (70:84). Im Schlussabschnitt war der Würzburger Widerstand dann endgültig gebrochen: Angeführt von Patrick Miller, der in dieser Phase zehn Punkte erzielte und von keinem Gegenspieler zu stoppen war, führte ratiopharm ulm schon nach 32. Minuten mit 20 Punkten (60:80) und gab diesen Vorsprung auch nicht mehr her. Spätestens als Radosavljevic seinen Point-Guard-Qualitäten (fünf Assists, ein Steal) auch noch einen Dreier hinzufügte (71:89, 35.), war das Spiel entschieden.