Zahlreiche Festnahmen in Indien wegen tödlichen gepanschten Alkohols

Nach dem Tod von mehr als hundert Menschen im Norden Indiens durch gepanschten Alkohol hat die Polizei zahlreiche Verdächtige festgenommen. Allein in einem Bezirk des Bundesstaates Uttar Pradesh wurden 66 mutmaßliche Händler von illegal hergestelltem Alkohol gefasst, wie ein hochrangiger Polizeivertreter am Montag mitteilte. Proben des Alkohols seien für Tests in ein Labor geschickt worden.

Im benachbarten Bundesstaat Uttarakhand wurden laut Polizei zwei Alkohollieferanten festgenommen. In indischen Zeitungsberichten war unter Berufung auf die Behörden von Uttar Pradesh gar von rund 3000 Festnahmen im Zusammenhang mit den tragischen Todesfällen die Rede.

Die Ermittler vermuten, dass dem gepanschten Fusel hochgiftiges Methanol beigemischt wurde. Methanol, das auch als Frostschutzmittel zum Einsatz kommt, soll die gepanschten alkoholischen Getränke stärker machen. Große Mengen davon können zu Blindheit, Leberschäden und zum Tod führen.

Indischen Medien zufolge starben seit Freitag 116 Menschen nach dem Genuss des gepanschten Fusels. Die Opferzahl könnte demnach weiter steigen, da zahlreiche Menschen wegen Vergiftungserscheinungen noch im Krankenhaus behandelt wurden.

In den ärmlichen ländlichen Gebieten Indiens wird viel selbst gebrannter Alkohol verkauft, da er billig ist. Jedes Jahr sterben hunderte Menschen an gepanschtem Alkohol.