Kreistag stimmt Entwurfsplanung für das neue Lessing-Gymnasium zu

Wichtiger Schritt auf dem Weg zum Neubau der Neu-Ulmer Schule

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Bild: Magdalena von Petersdorff/Landratsamt Neu-Ulm
Eine wichtige Entscheidung für den Neubau des Lessing-Gymnasiums ist heute gefallen: Der Neu-Ulmer Kreistag hat der Entwurfsplanung in seiner heutigen Sitzung mit 10 Gegenstimmen zugestimmt. Zuvor hatten das Architekturbüro Schaudt Architekten aus Konstanz und die Landschaftsarchitekten Schuler und Winz aus Balingen den Kreistagsmitgliedern die Entwurfsplanung mit Kostenberechnung vorgestellt. Mit der heutigen Entscheidung kann das Projekt in die nächste Runde gehen, wie Landrätin Eva Treu bekräftigt: „Ich freue mich sehr, dass wir jetzt mit dieser deutlichen Mehrheit den Weg für das neue Lessing-Gymnasium frei gemacht haben. Das ist eine wichtige zukunftsweisende Entscheidung für unseren Landkreis und unseren Bildungsstandort.“

Auch Schulleiter Dr. Martin Bader ist froh über diesen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum Neubau: „Nach dieser langen Zeit sind wir glücklich, dass es jetzt endlich losgehen kann. Ich bin dankbar, dass der Kreistag heute mit großer Mehrheit entschieden hat. Dies zeigt, dass der gesamte Landkreis hinter dem Neubau steht.“

Entstehen sollen ein modernes Schulgebäude, eine Dreifach-Sporthalle für das Lessing-Gymnasium, eine Dreifach-Sporthalle für die nahe gelegene FOS/BOS und die Mark-Twain-Grundschule sowie Freisport- und Außenanlagen, welche von allen drei Schulen genutzt werden sollen. Ziel ist es laut Entwurf, ein Bauwerk zu schaffen, das hinsichtlich Nutzerfreundlichkeit, Architektur, Wandelbarkeit, Unterhalt, Wirtschaftlichkeit, Werthaltigkeit und Nachhaltigkeit überzeugt.

Beim Neubau wird das pädagogische Konzept des Neu-Ulmer Lessing-Gymnasiums berücksichtigt. Hierbei sind sogenannte Cluster (Gebäudeteile) um einen innenliegenden Marktplatz als zentraler Lernraum bzw. offene Lernlandschaft angelegt. Die jeweiligen Cluster sind den unterschiedlichen Jahrgangsstufen oder Fachklassenräumen zugeordnet. Das pädagogische Konzept soll den Anforderungen an eine Innenstadtschule gerecht werden: individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler, Berücksichtigung der verschiedenen Arten wie einzelne Schülerinnen und Schüler effektiv lernen, die hohe Nachfrage nach einer Ganztagsbetreuung und der hohe Migrationsanteil in der Schule finden hierbei Berücksichtigung.

Der Neubau des Lessing-Gymnasiums ist in nachhaltiger Holzbauweise geplant. Um eine kurze Bauzeit zu ermöglichen, wird darauf geachtet, dass möglichst viele Bauteile elementierbar sind und in serieller Bauweise vorgefertigt werden können.
Für den Landkreis entstehen hierfür voraussichtlich Kosten in Höhe von 73,3 Millionen Euro. Die Kosten für das Gesamtprojekt werden auf rund 125,39 Millionen Euro geschätzt, so die aktuelle Kostenberechnung. Darunter fallen die Baukosten für das Schulgebäude (rund 65,7 Millionen Euro), die beiden Sporthallen (rund 32,7 Millionen Euro) sowie die Außen- und Freisportanlagen (rund, 16,7 Millionen Euro) und weitere Projektkosten, in denen unter anderem auch der rechtliche Stellplatznachweis sowie einkalkulierte Baupreissteigerungen und Risikokosten berücksichtigt sind.

An Fördermitteln werden rund 44,6 Millionen Euro erwartet. Zudem wird mit einem Baukostenzuschuss der Stadt Neu-Ulm in Höhe von circa 8,5 Millionen Euro gerechnet. Hintergrund ist, dass die Sporthalle und Freisportanlagen gemeinsam mit der nahe gelegenen Mark-Twain-Grundschule genutzt werden.
Für den Landkreis Neu-Ulm ergeben sich damit die oben genannten Kosten von rund 73,3 Millionen Euro.

Mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit des Projekts, gab es Überlegungen, wie die Kosten weiter gesenkt werden können. Im Rahmen der Vorentwurfsplanung konnten bereits erhebliche Einsparungen in Höhe von mehreren Millionen Euro vorgenommen werden. Im Rahmen der weiterführenden Planungen werden zusätzliche Einsparoptionen geprüft.

Der Neubau des Lessing-Gymnasiums ist erforderlich, weil das jetzige rund 60 Jahre alte Gebäude rundum sanierungsbedürftig ist. Zudem ist die Schule mit ihren aktuell circa 800 Schülerinnen und Schülern an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen. Das mit der Regierung von Schwaben abgestimmte Entwurfs-Bauprogramm fußt auf der Schüler- und Klassenzahlprognose gemäß Hildesheimer Bevölkerungsmodell, welche am 11.06.2024 durch die Dienststelle des Ministerialbeauftragten für Gymnasien Schwabes bestätigt wurde. Entsprechend wurde das Bauprogramm für 42 Klassen bzw. bis zu 1.100 Schülerinnen und Schüler ausgelegt und in den Planungen umgesetzt.

Zeitschiene
Im weiteren Verlauf soll nach der heutigen Kreistagssitzung der Förderantrag in Verbindung mit der schulaufsichtlichen Genehmigung bei der Regierung von Schwaben eingereicht werden. Parallel hierzu werden die genehmigungsrechtlichen Rahmenbedingungen, wie die Durchführung des Bebauungsplanverfahrens als Voraussetzung für die Baugenehmigung geschaffen. Im Jahr 2026 sollen nach Vorliegen aller Genehmigungen die Bauarbeiten starten. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme ist für das Jahr 2029 vorgesehen.