Neu-Ulm ist Fairtrade-Stadt: Erfolgreiche Bemühungen um Siegel der Organisation Transfair

Dazu mussten verschiedenste Voraussetzungen erfüllt werden

Das junge Neu-Ulm darf sich seit dem 8. Dezember als 519. deutsche Stadt ganz offiziell „Fairtrade-Stadt“ nennen. Dazu mussten verschiedenste Voraussetzungen erfüllt werden, die von Transfair, der unabhängigen Initiative zur Förderung des fairen Handels vorgegeben werden.

Der faire Handel hat sich auf die Fahnen geschrieben, den Produzenten und Arbeitern in Entwicklungsländern menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen zu sichern. Letztes Jahr im Juni hatte der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt der Neu-Ulmer Stadtverwaltung den Auftrag erteilt, an der europaweiten Kampagne Fairtrade-Towns teilzunehmen und die Auszeichnung Fairtrade-Stadt anzustreben. Hierfür war es zunächst nötig, eine Steuerungsgruppe zu bilden. Im Herbst 2016 wurde diese schließlich ins Leben gerufen, um lokale Aktivitäten und die jeweils beteiligten Akteure zu koordinieren. Die Gruppe besteht aus Vertretern der (Land-)Wirtschaft, der Verwaltung und der Politik sowie der Kirche und Schulen beziehungsweise Hochschulen.

Städtische Partner mit Fairtrade-Produkten

Transfair fordert für das Siegel eine bestimmte Anzahl an Partnern in den jeweiligen Städten, die zwei oder mehr fair gehandelte Produkte dauerhaft in ihr Sortiment aufnehmen, wobei sich die genaue Zahl an der Größe der Kommune orientiert. Für Neu-Ulm mussten mindestens 23 Partner gefunden werden, wobei explizit 13 Geschäfte, sieben Gastronomiebetriebe, eine Schule, eine Kirchengemeinde und ein Verein vorgeschrieben waren. 

Vorgaben wurden schnell erfüllt

Die Bemühungen der Steuerungsgruppe in diesem Bereich waren bereits innerhalb kürzester Zeit erfolgreich: 27 Einzelhändler, Gastronomen, die öffentliche Verwaltung und Vereine in Neu-Ulm haben sich dem Vorhaben „Fairtrade-Stadt“ bis dato angeschlossen. Hierunter befindet sich auch die Hochschule Neu-Ulm, die sich gerade selbst auf dem Weg befindet, Fairtrade University zu werden, das Lessing Gymnasium, der Verein „Wir in Neu-Ulm“ (WIN) und die Diakonie. Darüber hinaus hat es die Gruppe auch geschafft, die von der Organisation geforderten Bildungsaktivitäten zu organisieren. Dazu zählen beispielsweise Informationsstände in der Öffentlichkeit oder Informationsveranstaltungen an Schulen.

Feierliche Übergabe auf dem Rathausplatz

Das umfangreiche Engagement und die Bewerbung Neu-Ulms wurde nun von Transfair mit der Verleihung des Fairtrade-Siegels und der Aufnahme in die Gemeinschaft der fairen Städte Deutschlands und weltweit gewürdigt. Carina Bischke von Transfair e. V. hat die entsprechende Urkunde am 8. Dezember an Neu-Ulms Oberbürgermeister Gerold Noerenberg und die Vertreter der Steuerungsgruppe übergeben. Die offizielle Verleihung fand auf dem mittelalterlichen Weihnachtsmarkt auf dem Rathausplatz statt, wo die Fairtrade-Steuerungsgruppe mit einem eigenen Stand direkt neben der lebendigen Krippe vertreten ist. Dort erhalten Besucher nicht nur ausgewählte Fairtrade-Produkte, sondern auch Informationen zu fairem Handel.