Parken in Augsburg: Semmeltaste könnte abgeschafft werden

Ende für Kurzzeit-Gratisparken?

Seit mehr als eineinhalb Jahren feilt die Stadt Augsburg an ihrem Parkkonzept für die Innenstadt – möglicherweise wird die 2009 eingeführte Semmeltaste nun wieder abgeschafft.

Damals hatte Oberbürgermeister Kurt Gribl die sogenannte Semmeltaste eingeführt, um dadurch die Einkaufsfahrt in die Innenstadt Augsburgs attraktiver zu machen. Autofahrer können damit an den vielen städtischen Parkscheinautomaten einen Gratis-Parkschein drucken – dieser gilt dann für 30 Minuten, ist also perfekt geeignet für kleinere Besorgungen.

Intensive Diskussionen im Stadtrat

In dieser Woche tagte der Stadtrat dann in einer Klima-Sondersitzung: Stadtoberhaupt Eva Weber deutete an, dass demnächst eine intensivere Diskussion über das Parkkonzept allgemein und die Semmeltaste im Speziellen erfolgen werde. So werde die Stadtverwaltung in den nächsten Monaten prüfen, welche Folgen eine Abschaffung des Gratis-Kurzzeitparkens nach sich ziehen würde. Die Opposition zeigt sich allerdings ungeduldig – bereits im Dezember 2020 wurde in einer Bürgerversammlung das Ende für die Semmeltaste gefordert. Auch die Grünen hatten während des letzten Wahlkampfs selbiges in Kombination mit höheren Parkgebühren zum Thema gemacht.

Kosten von 600.000 Euro jährlich

Aktuell entstehen der Stadt aufgrund des Gratis-Parkens Einnahmeverluste in Höhe von 600.000 Euro. Im Hintergrund der Forderungen steht aber vor allem auch die angestrebte Mobilitätswende im Zeichen des Klimaschutzes. So war es Stadtwerke-Chef Walter Casazza, der die Thematik in der Sitzung am Dienstag erneut aufgeworfen hatte. Er forderte, dass stattdessen vor allem der Nahverkehr gestärkt werden sollte. Im Rahmen eines neuen Konzeptes für die Innenstadt steht auch immer wieder eine (Teil-)Sperrung der Maximilianstraße im Raum.