Premiere bei Humbaur

Eine Schulpartnerschaft mit der Mittelschule Gersthofen und der Realschule Meitingen

Jetzt ist es offiziell: Im Rahmen einer Schulpartnerschaft wird die Mittelschule Gersthofen und auch die Dr. Max Josef Metzger Schule, die Staatliche Realschule Meitingen, und das mittelständische Unternehmen Humbaur in Gersthofen zukünftig enger zusammenarbeiten und voneinander profitieren. Am 27. Juli wurden nun die beiden ersten Vereinbarungen unterschrieben. Nach den Ferien wird noch die dritte Schulpartnerschaft mit dem Paul-Klee Gymnasium vertraglich vereinbart.

IHK Schwaben vermittelt Schulpartnerschaften seit 2013

Aufgrund der demographischen Entwicklung gehen die Schülerzahlen zurück. Zudem greift die Akademisierung immer mehr. Vor diesem Hintergrund sind Schulpartnerschaften immer wichtiger und erfreuen sich großer Beliebtheit. Über 163 Schulpartnerschaften konnte die IHK Schwaben seit 2013 zwischen Unternehmen und Schulen vermitteln. Bei Humbaur wurde nun die 162. und die 163. Schulpartnerschaft abgeschlossen.

„Wir wollen Zugriff auf die jungen Leute haben!“, so Oliver Czech von der Humbaur-Geschäftsleitung. Humbaur kann der Schule etwas Interessantes geben und die Schule bringt im Gegenzug interessierte Schüler. Dieses Miteinander ist sehr wichtig. Czech betont, das Humbaur vielseitige Praktika anbieten kann. Die Schüler können dann austesten, ob es als Beruf für sie in Frage kommt. Die Firma Humbaur möchte alle Schularten ansprechen, deshalb wurde jetzt mit der Mittel- und der Realschule der Vertrag unterschrieben. Mit dem Paul-Klee Gymnasium kommt nach den Ferien noch eine weitere Schulart mit dazu.

Die Rektorin der Mittelschule Gersthofen Sigrid Puschner freut sich sehr, dass die Schulpartnerschaft mit Humbaur zustande kommt. Für die Mittelschule ist das bereits die zweite Schulpartnerschaft. Mit DB Schenker besteht bereits eine erfolgreiche Zusammenarbeit. „Als größte Mittelschule im Landkreis Augsburg wollen wir auch bei Humbaur mit dabei sein!“, freut sich Puschner. Die Mittelschule ist zwar breit aufgestellt, kämpft aber auch inzwischen mit der zunehmenden Akademisierung. Viele wollen den M-Zweig abschließen und dann weiter auf die FOS gehen. Eine duale Ausbildung kommt für viele gar nicht mehr in Frage. „Das spüren wir sehr. Betriebspraktika sind heute wichtiger denn je. Das soziale System dürfen wir im Moment nicht an die Wand fahren“, betont Puschner. Bei Humbaur wird jeder Schüler fündig. 22 Lehrlinge werden in dem Gersthofer Traditionsunternehmen in sechs verschiedenen Berufen ausgebildet.

"Wir öffnen Türen und danach leben wir"

Die Schulpartnerschaften sind nachhaltig und auf Dauer angelegt. „Eine solche Partnerschaft ist für die Schüler enorm wichtig, wenn sie sich in Richtung Beruf orientieren müssen. Hier müssen sie etwas tun und mitarbeiten. Und die Partnerschaft ist ein wichtiges Bindeglied zwischen den Eltern und den Schülern“, ergänzt Puschner. Der Schulleiter der Realschule Meitingen Michael Kühn ist ebenfalls mächtig stolz, denn „seine Schule ist jetzt ein Anhänger!“ Und das passt perfekt zu seiner Philosophie: „Wir öffnen Türen und danach leben wir. Fakt ist, dass die Schülerzahlen zurückgehen, und wir als Realschule können die passenden Schülerinnen und Schüler bringen.“

Sechs verschiedene Berufsbilder bei Humbaur kennenlernen

Für die IHK Schwaben ist die Schulpartnerschaft mit Humbaur etwas ganz Besonderes. Schon lange gibt es den Kontakt zu dem „Anker-Unternehmen“, freut sich Thomas Schörg, der IHK Regionalgeschäftsführer Augsburg. Für das Unternehmen als auch für die Schüler ist das eine tolle Sache. Auszubildende werden händeringend gesucht. Die Konjunktur läuft gut, der Trend zur Akademisierung nimmt immer mehr zu. Und die Zahlen, die Schörg nennt, sind alarmierend: In Augsburg Stadt und Land kommen auf 131 offene Ausbildungsplätze nur noch 100 Bewerber. Im Rahmen einer Schulpartnerschaft bekommt man Einblicke in Unternehmen und kann dann Entscheidungen treffen. Deutschland ist führend mit der dualen Ausbildung, damit haben wir Voraussetzungen, die andere Länder nicht haben. Schörg wies darauf hin, dass die IHK Schwaben nur maßgeschneiderte Schulpartnerschaften anbietet. „Es muss passen, sowohl für die Schüler als auch für das Unternehmen und die Region.“ Bei Humbaur können die Schüler sechs verschiedene Berufsbilder kennenlernen.

Schule braucht Wirtschaft

Michael Wörle, der Bürgermeister der Stadt ist angetan: „Humbaur ist ein Vorzeigeunternehmen für Gersthofen – ein klassischer Mittelständler, der sich mit der Region identifiziert und Employer Branding ernst nimmt." Er wünscht von Seiten der Stadt Gersthofen alles Gute und viel Erfolg mit den Schulpartnerschaften.