ratiopharm ulm: Per Günther im Interview

„Ich will wieder in den hohen Vierzigern treffen“

Im Sommerinterview spricht Kapitän Per Günther über seine ungewohnt lange Offseason, den Saisonstart Ende September und seinen Wunsch, „den Dreier wieder hochprozentig zu treffen“.

Per, direkt nach Saisonende warst du bei der Teamverabschiedung mit der langen basketballfreien Zeit zunächst etwas überfordert und wusstest nicht so recht, wie du damit umgehen solltest. Wie hast du das Problem gelöst?
Per Günther: Wir haben im Club ja mittlerweile eine recht große Basketball-Expertise. Sei es ein Igor Perovic, eine BBL-Legende wie Chris Ensminger oder auch Danny Jansson. Von diesem Sammelsurium an Experten habe ich mir Rat geholt. In den letzten Jahren ging es für mich in der Sommerpause nur darum, gesund zu werden. Jetzt war das anders. Ich hatte über drei Monate Zeit, da habe ich auch wieder viel mehr an technischen und spielerischen Elementen gearbeitet. Auch im Alter von 30 Jahren kann ich basketballerisch noch Sachen dazulernen oder verbessern.

Die Saison 2017/18 hast du mit einer Dreierquote von 33 Prozent abgeschlossen – schlechter hast du zuletzt nur in der Saison 2010/11 geworfen. Lag dein Fokus in dieser Offseason also besonders auf deinem Wurf?
Ja, auch insbesondere deshalb, weil ich zu Beginn der letzten Saison noch ganz gut geworfen habe und ja auch beim Dreier-Contest dabei war. Bis kurz vor der Allstar-Pause habe ich den Dreier um die 45 Prozent geworfen. Wenn du das Jahr dann mit einer Trefferquote von 33 Prozent beendest, heißt das, dass du irgendwann gar nichts mehr getroffen hast. Der Frage, warum das so war, wollte ich natürlich auf den Grund gehen. Denn auch wenn ich mit meinen 30 Jahren immer noch recht flink bin, brauche ich den Dreier natürlich in meinem Spiel. Ich will mich nicht damit zufrieden geben wieder so zu treffen, wie es für mich normal ist, sondern noch einen Tick besser werfen. Ich will in den hohen Vierzigern treffen.

Du trainierst seit Jahren in der Offseason allein, musst dich also immer selbst motivieren. Warum machst du das?
Das ist einfach ein Zeitfaktor. Als ich im Sommer noch für die Nationalmannschaft gespielt habe, hatte ich einmal sechs Tage Pause, da gehst du zweimal joggen und musst dir über eine weitere Trainingsplanung keine Gedanken machen. Außerdem war ich als junger Spieler auch einfach froh, im Sommer nicht von früh bis spät fremdbestimmt gewesen zu sein. Mittlerweile bin ich selbst in der Lage zu analysieren, was ich brauche, und was nicht.

Im kompletten Video-Interview spricht Per Günther über die Trainingsinhalte bis zum Saisonstart und über die Herausforderungen, die ab Ende September auf ihn und ratiopharm ulm zukommen.