ratiopharm ulm unterliegt in einem eng umkämpften Spiel gegen den FC Bayern München

Couragierte Leistung wird nicht belohnt

Von Beginn an merkte man es den Ulmern an, dass sie sich etwas vorgenommen hatten und eine Reaktion auf die Leistung in Braunschweig vom vergangenen Sonntag zeigen wollten. Angeführt vom energischen Christoph Philipps, der an diesem Abend eine makellose Wurfquote (7/7, 11 Punkte) hinlegte, und von Topscorer Dylan Osetkowski, dem mit 12 Punkten und 11 Rebounds erneut ein Double Double gelang, verlangten die Gastgeber den favorisierten Münchnern an diesem Abend alles ab.

„Auch wenn es am Ende nicht gereicht hat, kann ich meinem Team ein großes Lob aussprechen. Wir haben von Beginn an Einsatz und Intensität an den Tag gelegt“, zeigte sich auch Head Coach Jaka Lakovic angetan von der Leistung seiner Mannschaft. Und obwohl sich die Ulmer im Verlauf der Partie klare Vorteile im Rebounding erarbeiteten (43:29), reichte es am Ende nicht für einen Sieg. Dies hatte vor allem auch damit zu tun, dass es den Gästen gelang, den Ulmer Distanzwurf konsequent zu verteidigen (26 % 3er) und im Gegenzug wichtige Würfe zu treffen. „München hatte in den entscheidenden Momenten immer eine Antwort und konnte jeden kleinsten Fehler von uns bestrafen. Trotzdem hat die Mannschaft heute gezeigt, wozu sie im Stande ist und ich hoffe, dass sie trotz der Niederlage auf dieser Leistung aufbaut“, so Lakovic.

Spielverlauf:

Den besseren Start erwischten die Gäste aus München, die das Spiel mit einem 7:0-Lauf eröffneten (3.). Die Ulmer ließen sich davon jedoch nicht beirren, brachten sich im Anschluss mehrfach an die Freiwurflinie und waren spätestens nach dem zweiten Dreier von Andi Obst, der dabei sogar noch das Foul zog, im Spiel (13:14, 6.). Und damit noch nicht genug: Eingeleitet von einem Günther-Layup legte das Team von Jaka Lakovic im Anschluss einen 8:0-Lauf hin, was Andrea Trinchieri zum Anlass für die erste Auszeit im Spiel nahm (21:14). Doch die Antwort der Münchener ließ nicht lange auf sich warten: Sieben Zähler von Vladimir Lucic in Serie sorgten dafür, dass die Partie nach dem ersten Viertel wieder offen war (23:21).

Und so eng ging es dann auch weiter: Die erste Drangphase von ratiopharm ulm zu Beginn des zweiten Abschnitts (26:21, 12.) konterten die Münchener prompt und waren nur drei Minuten später selbst mit fünf Zählern in Führung (28:33, 15.). Weiter absetzen konnten sich die Gäste jedoch nicht, weil sich die Ulmer mit aller Kraft wehrten und bissig verteidigten. Bestes Beispiel dafür war Dylan Osetkowski: Der bullige Center blockte mit der letzten Defensiv-Aktion kurz vor der Pause den Wurfversuch von Flaccadori und beschaffte seinem Team mit sieben Sekunden auf der Uhr damit noch einmal den Ball. Der anschließende Korbleger-Versuch von Caupain verfehlte jedoch sein Ziel, sodass sich beide Teams beim Stand von 38:40 auf den Weg in die Kabinen machten.

Der zweite Durchgang begann wie schon der erste mit dem besseren Beginn der Bayern, was Jaka Lakovic nach einem schnellen 6:0-Run zur ersten Timeout animierte (38:46, 22.). Ein energischer Drive gefolgt von einem Dreier aus der linken Ecke von Chrissi Philipps lösten dann aber ebenfalls eine taktische Unterbrechung bei den Münchnern aus (44:46, 24.). Und auch wenn der Dreier an diesem Abend nicht wirklich für die Gastgeber fallen wollte (6/23), verwandelte Tommy Klepeisz nach 38 Minuten den vierten Ulmer Distanzwurf, um zum 52:52 auszugleichen. Zur Führung reichte es in dieser Phase jedoch nicht, weil die Münchener auf der Gegenseite insgesamt effektiver mit ihren Chancen umgingen (53 % 2er | 36 % 3er). Eine Reihe von Ulmer Turnovern hatten dann zur Folge, dass die Gäste Mitte des letzten Viertels ihre bis dato höchste Führung von neun Zählern verzeichnen konnten (59:68, 35.). In der Crunchtime dauerte es dann etwas, ehe Troy Caupain seine Farben durch drei Punkte von der Freiwurflinie wieder in Schlagdistanz bringen konnte (68:72, 38.). Und auch wenn die Ulmer in den letzten 90 Sekunden nochmal alles auf eine Karte setzten, nutzten die Gäste ihre Chancen eiskalt, um die Führung letztlich über die Zeit zu bringen.

O-Ton:

Jaka Lakovic:
„Wir müssen uns natürlich darüber bewusst sein, dass wir es heute mit einem Top-Team aus der EuroLeague zu tun hatten. Sie sind vor allem physisch und athletisch sehr stark und auf allen Positionen gut besetzt. Wir haben heute einen harten Kampf gesehen, in dem wir uns über 40 Minuten stark verkauft haben. Auch wenn es am Ende nicht gereicht hat, kann ich meinem Team ein großes Lob aussprechen. Wir haben von Beginn an Einsatz und Intensität gezeigt. München hatte in den entscheidenden Momenten aber immer eine Antwort und konnte jeden kleinsten Fehler von uns bestrafen. Trotzdem hat die Mannschaft heute gezeigt, wozu sie im Stande ist und ich hoffe, dass sie trotz der Niederlage auf dieser Leistung aufbaut.“