Ratiopharm Ulm verliert bei MoraBanc Andorra
Gute Phasen reichen in Andorra nicht
Ratiopharm Ulm verliert bei MoraBanc Andorra auch sein zweites Eurocup-Auswärtsspiel und muss sich nach der 103:95 (49:40)-Niederlage vor allem ein schwaches 2. Viertel anlasten.
Das Fundament legte einer, der gegen Berlin noch gefehlt hatte: Javonte Green, dem man seine Augapfelprellung nicht mehr anmerkte, erzielte fünf der ersten sieben Ulmer Zähler zur 5:7-Führung. Auf der Gegenseite war es Zauberzwerg Andrew Albicy, der anfangs nicht verfehlte: Den zweiten Gäste-Dreier durch Max Ugrai beantwortete der 1,78-Meter-Mann mit seinen Punkten acht bis zehn zum 15:14. Dank starker Quoten blieben die Schwaben aber tonangebend: Der engagierte Akpinar stellte Andorra mit Punkten und gezogenen Fouls vor Probleme, und hinten zwang Ulm die Gastgeber nun zu schweren Würfen. Die Folge: Eine 5-Punkte-Führung (20:25) nach zehn Minuten.
Das zweite Viertel begann mit weniger Offensiv-Glamour und fünf andorranischen Zählern zum Ausgleich (25:25, 12.). Schwerwiegender war aber, dass Ulm bereits nach drei Minuten die Foulgrenze erreichte. Die Hausherren nutzten das Foul-Ungleichgewicht, um mit 5 Freiwürfen auf 36:31 davonzuziehen. Während Andorra die Maxime ihres Coaches – „stay solid“ – beherzigte und offensiv jetzt fast fehlerlos operierte, stockte das Ulmer Spiel vor allem im Spielaufbau: 7 Ballverluste im zweiten Viertel spielten Andorra auf dem Weg zu einer 49:40-Pausenführung in die Karten.
Defensiv begann die 2. Hälfte vielversprechend – doch offensiv mangelte es an Treffsicherheit und Fortüne. Als Akpinar die Seinen nach 200 Sekunden erlöste, hatte Andorra den Vorsprung bereits zweistellig gestellt (56:43, 23.). Nach dem höchsten Rückstand des Spiels (60:45, 25.) war es Katin Reinhardt, der Ulm mit 5 Zählern am Leben hielt. Das Spiel nahm nun Fahrt auf: Zwei wilde Dreier von Andorras Ennis, die auf 16 Zähler Differenz stellten (71:55, 18.), konterten Reinhardt und Co. mit einem 8:0-Run. Vor dem Schlussviertel war der Club aus dem Fürstentum wieder in Sichtweite (73:63).
Einen holprigen Start ins Schlussviertel machten dann Krämer und der starke Ugrai wett – prompt waren es nur noch sechs Zähler Unterschied (80:74, 33.). Doch es fehlte an Konstanz, um Andorra wirklich zu gefährden. Sinnbildlich: Die 36. Minute, als ein Ulmer Einwurf beim Gegner landete und in ein andorranisches And-One zum 88:77 mündete. So blieb auch das Vier-Punkt-Spiel, mit dem Topscorer Akpinar 78 Sekunden vor Schluss auf 98:91 verkürzte, nur Ergebniskosmetik.