Wan tun bei Reifenpanne? Radwechsel in 10 Schritten

Autofahrer sollten Radwechsel beherrschen

Sei es das Überfahren eines spitzen Gegenstands, ein unsanfter Kontakt mit dem Bordstein oder schlicht zu altes Material: Kein Autofahrer ist vor einer Reifenpanne gefeit. Pkw-Hersteller sorgen auf unterschiedliche Weise für diesen Fall vor. Die Bandbreite reicht von Pannensets über Run-Flat-Reifen und Reserverädern bis hin zu Noträdern. Doch welche dieser Lösungen ist in der Praxis am sinnvollsten? Und welche Vor- oder Nachteile bieten sie?

Klassisches Reserverad ermöglicht uneingeschränkte Weiterfahrt

Die althergebrachte und bewährte Lösung für den Fall einer Reifenpanne sind vollwertige Reserveräder. Sie werden in aller Regel im Kofferraum mitgeführt. Profil und Breite entsprechen der Standardbereifung des Fahrzeugs. Ist das Ersatzrad angebracht, ermöglicht es eine Weiterfahrt ohne Geschwindigkeitseinschränkungen oder sonstige Beeinträchtigungen. Der wesentliche Nachteil dieser Lösung liegt darin, dass Ersatzräder viel Platz verbrauchen und das Fahrzeuggewicht erhöhen. Letzteres wirkt sich negativ auf den Spritverbrauch aus. Auch ein Wagenheber, welcher zusätzlichen Raum einnimmt, muss mitgeführt werden. Selbstverständlich sollten Fahrer von Autos mit Reserverad in der Lage sein, einen Radwechsel selbst durchzuführen. Andernfalls wird es notwendig, einen Automobilclub oder sonstige Helfer hinzuzuziehen. Es gilt also: In regelmäßigen Abständen eine Trockenübung einlegen! 

Notrad als schlanke Alternative

An Bord etlicher Fahrzeuge befindet sich anstelle eines vollwertigen Ersatzrads ein sogenanntes Notrad. Es ist schmaler und der Durchmesser ist häufig ebenfalls geringer. Entsprechend werden sowohl Raum als auch Gewicht eingespart. Der Radwechsel läuft genau wie bei einem vollwertigen Ersatzrad ab, weshalb auch hier ein Wagenheber erforderlich ist. Das Notrad ist jedoch mit einigen Einschränkungen verbunden. Autofahrer dürfen mit dieser Lösung nur bis zur nächsten Werkstatt fahren, was im Falle einer Kontrolle schwer nachweisbar ist. Zudem ist die Geschwindigkeit meist auf 80 km/h begrenzt. Entsprechende Warnhinweise finden sich häufig direkt auf dem Rad. Auch bei dieser Lösung ist Radwechsel-Know-how erforderlich.

Pannensets helfen nur bei kleinen Beschädigungen

Immer mehr Autohersteller ersetzen Reserveräder durch Pannensets. Diese bestehen aus einem flüssigen Dichtmittel, das in den Reifen eingeblasen wird. Zusätzlich ist ein Kompressor mit 12-Volt-Anschluss enthalten. Natürlich ist hierdurch eine deutliche Platz- und Gewichtseinsparung möglich. Die Wirksamkeit der Lösung ist jedoch begrenzt. Bei kleinen Rissen oder Stichverletzungen ermöglichen Pannensets zwar eine Vor-Ort-Reparatur ohne Radwechsel, im Falle größerer Schäden sind sie hingegen nutzlos. Sinnvoll sind Pannensets daher allenfalls für Autofahrer, die im Wechseln von Rädern keine Übung haben. Für geübte Autobesitzer sind eher Reserveräder empfehlenswert.

Runflat-Reifen ersetzen Reserverad

Sehen wir uns zuletzt noch Reifen an, die mit Run-Flat-Technologie ausgestattet sind. Hier sorgen ein Stützring über der Felge und verstärkte Seitenwände dafür, dass bei einem Reifenschaden genug Stabilität für eine Weiterfahrt mit 80 km/h bis zur nächstgelegenen Werkstatt möglich ist. Vor allem in gehobenen Klassen wird diese Ausstattung oft ab Werk geliefert. Doch auch im Handel sind die Notlaufreifen erhältlich. Die Vorteile: automatische Behebung der Panne, geringe Gefahr bei Reifenplatzern während der Fahrt und kein Stauraumverlust. Nachteilig sind hingegen das höhere Gewicht und die hohen Anschaffungskosten.

Fazit

Mittlerweile existieren mehrere Alternativen zum klassischen Ersatzrad. Welche Lösung am besten ist, hängt insbesondere vom technischen Sachverstand des Autobesitzers ab. Unabhängig von der Art der mitgeführten Pannenhilfe gilt: Man sollte wissen, wie sie funktioniert. Es schadet demnach beispielsweise nicht, einen Reifenwechsel hin und wieder zu üben und auch den Einsatz eines Pannensets sollte man sich immer mal wieder erklären lassen, zum Beispiel beim Servicetermin in der Werkstatt. 

Radwechsel in 10 Schritten

Was tun?
1. Handbremse fest anziehen, Gang einlegen (Automatik auf P)
2. Sofern vorhanden: Radkappe oder Radmutternkappen entfernen
3. Radmuttern lösen, noch nicht entfernen
4. Wagenheber korrekt ansetzen, Wagen anheben
5. Radmuttern komplett entfernen
6. Rad abnehmen
7. Neues Rad ansetzen
8. Radmuttern einsetzen und leicht anziehen
9. Wagen wieder absenken
10. Radmuttern über Kreuz festziehen