Richtig fahren – Sprit sparen

Hohe Benzinpreise: Die Top 5 Tipps

Die Preise an den Tankstellen kennen seit Wochen nur eine Richtung: Es geht steil nach oben. Woran das liegt und wie Sie ganz einfach Sprit sparen können, erfahren Sie hier.

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Bild: stock.adobe/ New Africa
Diese Werte lassen aufhorchen: Anfang Februar gab der ADAC bekannt, dass Superbenzin der Sorte E10 mit 1,712 Euro pro Liter (im bundesweiten Tagesdurchschnitt) einen neuen Höchstwert erreicht hat – auch der Dieselpreis stieg auf ein Rekordhoch. So zahlten die Kunden 1,640 Euro für einen Liter. In nur einer Woche hat der Diesel damit stolze 2,9 Cent pro Liter zugelegt, bei E10 waren es sogar 3,1 Cent!

Gründe für die hohen Preise

Doch wieso müssen wir an der Tankstelle aktuell so tief in die Tasche greifen? Dafür gibt es mehrere Gründe – der größte Treiber ist dabei der Ölpreis. Wie so oft stecken hier wirtschaftliche bzw. politische Umstände dahinter: Einerseits ist das Angebot derzeit sehr knapp, während die Nachfrage unter anderem aufgrund der nachlassenden Corona-Beschränkungen steigt. Andererseits führen die politischen Spannungen an der russisch-ukrainischen Grenze für einen kräftigen Risikoaufschlag auf dem Ölmarkt. Denn Russland ist einer der größten Erdölförderer der Welt, ebenso wie Saudi-Arabien, das seine Produktion zuletzt ebenfalls nur vorsichtig ausweitete. Hinzu kommen die steigenden Kohle- und Erdgaspreise, der gestiegene Euro-Dollar-Wechselkurs sowie die seit 2021 anfallende CO2-Bepreisung.

Gewaltiger Anstieg 

Wie sehr die Preise im Vergleich nach oben gingen, belegen aktuelle Zahlen: So zeigt eine Studie des Informationsdienstes „Clever Tanken“, dass bundesweit der Liter E10 im Januar 2022 insgesamt 33 Cent mehr kostete als vor einem Jahr – beim Diesel sind es sogar 38 Cent. Ein Grund mehr, den eigenen Verbrauch zu reduzieren und auch an der Tankstelle selbst alles richtig zu machen. Diese Tipps helfen Ihnen dabei:

Tipp 1: Vorausschauendes Fahren

Werden Sie beim Autofahren zum Spießer – fahren Sie also vorausschauend und konstant. Wer genügend Abstand zum Vordermann hält, ist nämlich nicht nur sicherer unterwegs, sondern kann auch Unterschiede bei der Geschwindigkeit leichter ausgleichen und Sprit sparen. Schließlich wird so der Verschleiß der Bremsen minimiert und Rollphasen werden besser genutzt. 

Apropos Rollphasen: Wenn Ihr Fahrzeug im Schubbetrieb rollt, benötigt es keinen Kraftstoff. Hier gilt: „Umso höher der Gang, desto länger die Rollphase, umso niedriger der Gang, desto größer die Motorbremswirkung“. Daher können Sie etwa auf Freilandstraßen bis zu 500 Meter vor dem Ortsgebiet bereits den Fuß vom Gas nehmen, um die im Ortsgebiet erlaubte Höchstgeschwindigkeit ohne unnötiges Bremsen zu erreichen. Durch vorausschauendes Fahren können Sie Rollphasen ohnehin auch im Ortsgebiet – beispielsweise vor roten Ampeln – optimal für sich nutzen. Aber Achtung: Werden Sie dabei nicht zum Hindernis für andere Fahrer, indem Sie den Verkehrsfluss durch zu langes und langsames Rollen behindern!

Tipp 2: Gas geben & sofort losfahren

Haben Sie aber gleichzeitig den Mut, auch mal Gas zu geben! Ein Fahrzeug zu beschleunigen kostet nämlich mehr Kraftstoff. Aus diesem Grund sollten Sie so schnell wie möglich auf die gewünschte Geschwindigkeit kommen, denn bei konstanter Fahrt verbraucht Ihr Fahrzeug weniger. Steigern Sie also lieber schnell als gemütlich das Tempo.

Passend dazu empfiehlt es sich, nach dem Start sofort loszufahren. Weil jeder Motor im kalten Zustand mehr Kraftstoff benötigt, sollten Sie ihn schonend auf Betriebstemperatur warm fahren.

Tipp 3: Richtig schalten

Lernen Sie außerdem, richtig zu schalten. Dazu merken Sie sich einfach das Motto: „Früh hoch, spät runter schalten“. Denn Ihr Wagen hat für jeden Betriebszustand (beladen oder unbeladen, mit und ohne Anhänger, bergauf und bergab) den passenden Gang. Wählen Sie beim Beschleunigen also den Gang, der den Drehmomentbereich des Fahrzeuges am optimalsten ausnutzt. Diesen Bereich können Sie ganz einfach aus der Bedienungsanleitung des Fahrzeuges beziehungsweise vom Fahrzeughersteller erfahren.

Fahren Sie außerdem immer im höchstmöglichen Gang, um unnötig hohe Drehzahlen zu vermeiden – denn diese kosten Sprit und erhöhen den Verschleiß. Bei sehr vielen Fahrzeugen ist im Ortsgebiet auch der höchste Gang möglich. Das senkt Ihren Verbrauch und mindert gleichzeitig die Lärmbelastung.

Tipp 4: Motor im Stand abschalten

Ein Laufen im Stand verbraucht sinnlos Kraftstoff und belastet die Umwelt – daher lautet der nächste Tipp, bei Stillständen den Motor auszuschalten. Bedenken Sie jedoch bei kurzen Wartezeiten, dass jeder Startvorgang Verschleiß an Batterie, Motor und Starter hervorruft. Wenn Sie also nach zahlreichen Startvorgängen eine neue Batterie kaufen müssen, wird dieser Kauf mehr Kosten verursachen, als Sie sich möglicherweise erspart haben. Sollten Sie aber beispielsweise an einem Bahnübergang länger im Auto warten müssen, dann stellen Sie den Motor ab.

Tipp 5: Zur richtigen Zeit am richtigen Ort tanken

Natürlich gibt es auch ein paar Tricks, wie Sie an der Tankstelle bares Geld sparen können. Dazu gehört, zur richtigen Zeit zu tanken: Und zwar wenn möglich am Wochenanfang beziehungsweise unter der Woche – denn in der Regel steigen die Preise zum Wochenende hin. Auch die Uhrzeit spielt eine wichtige Rolle: Weil Preiserhöhungen nur einmal täglich (um 12 Uhr) erlaubt sind und Preissenkungen dafür jederzeit möglich sind, ist es manchmal auch knapp vor dem Mittag sehr günstig. Weitere Untersuchungen zeigen, dass die Preise im morgendlichen Berufsverkehr am höchsten sind, während es ab ca. 18 Uhr wieder billiger wird. 

Neben der richtigen Zeit profitieren Sie außerdem vom richtigen Ort. Meiden Sie beispielsweise teure Tankstellen wie etwa Autobahntankstellen! Momentan sind dadurch bei einer 50-Liter-Tankfüllung bis zu 28 Euro Ersparnis möglich. Bares Geld sparen Sie ebenfalls, wenn Sie vorab die Preise der Tankstellen miteinander vergleichen – das geht ganz einfach mit einer entsprechenden App (z. B. vom ADAC, Clever Tanken oder 1-2-3 Tanken), im Internet oder per Navi.

Weitere Tipps

Zum Schluss sind hier noch ein paar Tipps rund um Fahrzeug-Extras, die Sie zum Spritsparen nutzen können. Dazu gehören das sinnvolle Einsetzen des Tempomats, die Nutzung von Navigationssystemen und Bordcomputern sowie das regelmäßige Überprüfen des Autos (richtig eingestellter Reifendruck, funktionierende Elektrik, saubere Luftfilter…). Entrümpeln Sie außerdem ab und an Ihr Auto und montieren Sie Dachträger nach Gebrauch wieder ab, um keine unnötigen Lasten spazieren zu fahren. Und jetzt: Gute Fahrt!

FAZIT:

An der Zapfsäule zahlen Kunden aktuell deutlich mehr als noch vor einigen Jahren – mehrere Faktoren wie die Corona-Pandemie oder auch die unklare Lage rund um den Ukraine-Konflikt lassen die Preise weiter steigen. Jedoch gibt es ein paar einfache Möglichkeiten, den eigenen Spritverbrauch zu reduzieren. Dazu gehört unter anderem, vorrausschauend zu fahren und Rollphasen bestmöglich auszunutzen. Darüber hinaus lässt sich der Verbrauch beispielsweise durch cleveres Schalten verringern. Zudem kann der richtige Zeitpunkt an der Tankstelle entscheidend sein, um auch hier bares Geld zu sparen.

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