Smart Home: Intelligentes Wohnen

Smart Home-Geräte in einem Haushalt

Ein intelligentes Zuhause, das selbstständig die Heizung oder die Waschmaschine anschaltet, die Jalousien herunterlässt und auch den Inhalt des Kühlschranks überwacht – was wie eine Zukunftsvision klingt, ist mittlerweile Realität geworden: Smart Home – Systeme werden immer alltäglicher. Doch welche Produkte gibt es eigentlich aktuell in Deutschland und welche Vor- sowie Nachteile hat das innovative Produkt?

Was können aktuelle Smart Home-Produkte?

Wozu braucht man eigentlich diese starke Vernetzung von Mensch und Technik im eigenen Heim? Smart Home-Systeme sollen erstens bei richtiger Verwendung die Energieeffizienz des Hauses steigern. Indem beispielsweise nicht benötigtes Licht automatisch ausgeht, spart man auf Dauer bares Geld. Zweitens kann das intelligente und intuitive System das Zuhause auch schützen. Sollte es in Abwesenheit der Bewohner brennen, sendet der Rauchmelder des Smart Homes eine Nachricht an das Smartphone. Mittlerweils muss man sich auch nicht mehr stundenlang Gedanken machen, ob man das Bügeleisen auch wirklich ausgesteckt hat – über das Smartphone lässt sich das Problem überprüfen und im Ernstfall kann die Steckdose zuhause in Deutschland vom Urlaub in Italien aus abgeschaltet werden. Smart Homes sind also in erster Linie dazu da, die Wohn- und Lebensqualität zu steigern. Doch welche Produkte gibt es eigentlich aktuell auf dem Markt und worin unterscheiden sie sich?

Smart Home-Systeme – ein Vergleich

Ein wesentlicher Bestandteil der Smart Home Systeme sind die Wege, auf denen Smart Home-Geräte miteinander kommunizieren. Auch hier unterscheiden sich die Systeme, die aktuell auf dem Markt zu finden sind. Einige setzen ausschließlich auf Funk, andere bieten die Wahl zwischen mehreren drahtgebundenen wie drahtlosen Kommunikationswegen an. Dazu gehören zum Beispiel das von Internet und Computervernetzung bekannte Ethernet. Das Problem: Wenn Smart Home-Systeme verschiedene Verbindungswege definieren, heißt das nicht unbedingt, dass auch alle Smart Home-Geräte diese unterstützen. In den meisten Fällen bietet sich eine funkbasierte Verbindung der Smart Home Geräte an, da dies die Installation und auch die Erweiterung deutlich vereinfacht. Da durch die Systemauswahl auch festgelegt wird, welche Geräte zugekauft werden können, ist es bei der Auswahl des Systems sinnvoll zu prüfen, welche Smart Home-Geräte verfügbar sind und auf welchen Bereich sich der Anbieter besonders spezialisiert hat. In Deutschland ist zur Zeit das Magenta Smart Home der Telekom sehr populär. Durch innovative Produkte spart der Nutzer hierbei sehr viel Energie und schützt die Umwelt. Auch die Kompatibilität mit Philips Hue Lichtsystemen macht das System beliebt. Doch auf dem Markt gibt es mehr und mehr vergleichbare Angebote.

Gefahren des Smart Homes

Trotz aller Annehmlichkeiten bringt das intelligente Zuhause auch Nachteile oder sogar Gefahren mit sich. Die Verbraucherzentrale warnt davor, auch die Haustür über das Smartphone beziehungsweise Tablet zu bedienen. Die Gefahr, dass Hacker diese Art des Systems leicht knacken, sei zu groß. Verliert man sein Smartphone gäbe es außerdem ein erhöhtes Risiko, dass andere Personen das Haus ausfindig machen oder fremdsteuern – mit dem üblichen Haustürschlüssel fällt das eher schwer.
Eine Alternative ist eine Keycard oder ein Fingerabdruck-Sensor. Diese Funktionen lassen sich auch mit dem Rest des Hauses vernetzen, damit beispielsweise beim Eintreten die Lichter angehen – beim Verlassen des Hauses schalten sie sich natürlich ab.
Eine Umfrage in den USA ergab, dass die Befragten vor allem vor einem Aspekt Angst haben: dass ihre Daten an Dritte weitergegeben werden. Da man in seinem eigenen Haus rund um die Uhr von elektrischen Geräten umgeben ist, ist diese Angst auch nicht abwegig. Vor allem über WLAN oder Apps gesteuerte Smart-Home-Systeme sind hierbei sehr angreifbar. Der ganze Tagesablauf eines Menschen ist dann digital gespeichert, andere Personen wissen, wann man das Haus verlässt und wann man üblicherweise wiederkommt. Beim Kauf eines Smart Home-Systems sollte man sich deswegen beim Anbieter nach der Speicherung und Auswertung der Daten erkundigen. Außerdem sollte man auf das Zeichen „VDE Informationssicherheit geprüft“ achten, das der Verband der Elektrotechnik an Smart Homes mit geprüfter Sicherheit vergibt.

Zukunftsvision

In Zukunft kann sich unser Zuhause noch besser um uns kümmern: In den nächsten Jahren soll das Smart Home vor allem auf die Vorlieben und Bedürfnisse der Bewohner eingehen. Es geht dann nicht mehr nur um das Energiesparen und die Wärme im Raum, das Haus wird sich auch merken, zu welcher Tageszeit man seinen Kaffee möchte oder welche Musik wann abgespielt werden soll, die Türen werden sich automatisch öffnen und schließen und die Duschtemperatur stellt sich automatisch ein. Und auch ein weiterer Punkt soll in Zukunft immer mehr verbessert werden: der Schutz des Hauses vor Eindringlingen – das wünscht sich die Mehrheit der Befragten. Möglicherweise wird in nächster Zukunft dann auch der Schutz der Daten und der Privatsphäre im eigenen Zuhause besser gesichert.

2014 nutzten noch 100 Millionen Haushalte weltweit verschiedene Smart-Home-Anwendungen. Bis 2018 soll sich diese Zahl verdoppeln. Im Jahr 2022 soll es in jedem Haushalt um die 500 smarte Geräte geben. Eines ist klar – die Vision des Science-Fiction Hauses wird mehr und mehr zur Realität.
|Text: Katharina Schlenz