Titelhamster Kroos "braucht kurz, um zu realisieren"

Nach seinem nächsten großen Triumph erfüllte Titelhamster Toni Kroos erst einmal seinem Sohn Leon einen Wunsch. "Schon nach dem Halbfinale gegen den FC Bayern hat er klargemacht, dass er mit der Mannschaft fliegen will", sagte der Mittelfeldstar von Real Madrid über seinen vierjährigen Sprössling, der schon ein Glücksbringer ist. Bereits im Vorjahr war Leon dabei, als Madrid in Cardiff jubelte.

Kroos hat den begehrtesten Erfolg im europäischen Klubfußball mit 28 Jahren nun schon zum vierten Mal errungen, kein deutscher Profi schaffte dies vor ihm. Der Greifswalder rangiert nun vor Bayern-Legenden wie Franz Beckenbauer, Uli Hoeneß oder Gerd Müller. "Den Titel selbst viermal gewonnen zu haben, dafür braucht man kurz, um das richtig zu realisieren", sagte er in den Katakomben des Kiewer Nationalstadions.

Kroos spielte beim 3:1 (0:0) gegen den FC Liverpool eher einen unauffälligen Part, wenngleich er seinen Job als Ballverteiler ohne größere Beanstandung erledigte.

Nach der Sause in der spanischen Hauptstadt wird Kroos noch ein paar Tage durchatmen können, bevor er zu seinen Nationalmannschaftskollegen im WM-Trainingslager stößt. "Ich habe ein paar Tage, um kurz an etwas anderes als Fußball zu denken", sagte Kroos über die Verabredung mit Bundestrainer Joachim Löw.

Zeit für die Familie, für Frau Jessica, Töchterchen Amelie und Leon, frühestens am Donnerstag dürfte mit ihm in Südtirol zu rechnen sein. Beim DFB-Team wird Kroos dann für die letzte Phase der WM-Vorbereitung freudig erwartet. "Wir freuen uns für Toni, dass er mit einer breiten Brust hierherkommt", sagte Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff im ZDF-Sportstudio. Er kriege "einen Applaus und einen Klaps auf die Schulter, dann geht die Arbeit weiter."