Stadträtinnen fordern kostenlose Menstruationsartikel für Kempten

»Mit gutem Beispiel voran«

Fraktionsübergreifend (B90/Die Grüne, SPD, FW, CSU) haben die Kemptener Stadträtinnen Erna-Kathrein Groll, Barbara Haggenmüller, Franziska Maurer, Gertrud Epple, Katharina Schrader, Ingrid Vornberger, Ilknur Altan, Annette Hauser-Felberbaum, Silvia Schäfer, Hilde John und Sibylle Knott einen Antrag an Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechele gestellt, in allen städtischen Einrichtungen zukünftig kostenlose Menstruationsartikel zur Verfügung zu stellen. Nachfolgend der Antragstext der Stadträtinnen im Wortlaut:

Bereitstellung von kostenlosen Menstruationsartikel in öffentlichen Einrichtungen der Stadt Kempten, u.a. in

• den städtischen Schulen (ausgenommen Grundschulen)
• dem Jugendhaus Kempten
• der Stadtbibliothek
• dem Zumsteinhaus
• der Stadtverwaltung


Begründung


Für viele junge Frauen und Mädchen ist es u.a. eine Frage der notwendigen finanziellen Unterstützung, wenn die Menstruationsartikel kostenlos zur Verfügung gestellt werden und letztlich auch eine Frage der gleichberechtigten Teilhabe. 
Situationen, wie eine nicht selten unerwartet einsetzende Periode, sind für Mädchen und Frauen belastend, bedeuten eine massive Einschränkung und sind leider (immer noch) mit Scham behaftet - Scham und Einschränkungen für einen natürlichen biologischen Prozess des weiblichen Körpers. 
Ebenso wie Toilettenpapier, Seife und Papierhandtücher sollen Menstruationsartikel zur Grundausstattung der öffentlichen Toiletten zählen. Die unentgeltliche Ausgabe von Menstruationsartikeln sollte unkompliziert und praktikabel erfolgen, beispielsweise mittels eines in den Toiletten aufgestellten einfachen Spenders. 
Mit der Ausgabe von Menstruationsartikeln in öffentlichen Einrichtungen der Stadt, Schulen und in Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit kann so ein Angebot geschaffen werden, um zum einen die finanzielle Mehrbelastung durch die Menstruation und mögliche Zugangsschwierigkeiten zu den entsprechenden Produkten zu verringern und zum anderen eine Hürde für die Teilhabe abzubauen.